Benni und seine Großmutter Rosa gehen für Schabbat einkaufen, das heißt, sie wollen es. Doch irgendwie ist nichts mehr, wie und wo es war – jedenfalls für Bennis Großmutter. Eine jüdische Graphic Novel voller Lieber.
Benni versprach, mit Großmutter Rosa einkaufen zu gehen, klar, im Alter ist alles nicht mehr so leicht zu schleppen. Also soll der Enkel mit. Rosa und Benni begeben sind in die Straßen von New York. Und dann? Nichts ist mehr, wie es war, der Bäcker, der Fleischer. Seltsame Geschäfte jetzt dort, wo einst die Freunde ihre Geschäfte hatten. Rosa ist missmutig und wird pampig. Benni versteht es nicht. Es geht um alte Sachen, von dem der Junge nichts versteht und Rosas Leben, bevor sie eine alte Frau war. Ein Leben, das Benni natürlich nicht kennen kann. Es und sie waren anders und so viel wurde anders.
Doch die beiden kommen ins Gespräch und Rosa erzählt von alten Zeiten. Benni lernt ein anderes, vielleicht auch ein jüdischeres New York kennen.
Hatje Kanz ist vielleicht ein Risiko eingegangen mit diesem Buch. Sie sind kein ausgewiesen jüdischer Verlag, aber vielleicht ist auch genau das der Vorteil. Denn dieses Buch ist ein jüdisches Buch. Es gibt ein Glossar, dass jüdische Begriffe erklärt, doch keine angeglichene Sprache. Eine wunderbare Übersetzung aus dem Englischen, was die jiddischen und jüdischen Begriffe überleben ließ und damit seinen Charakter behielt. Es ist aber auch ein Buch für Menschen (und Kinder) ohne jüdischen Hintergrund. Denn letztlich geht es um eines: Veränderungen und Verunsicherungen über Generationen und das Sprechen darüber mit ehrlicher, schlechter Laune über diese Veränderungen, die für die neuen Generationen die Gegenwart sind. Ein Buch, das Geduld und viel Herz lehrt und in dem die Shoa, anders als man vermuten mag, kein zentrales Thema ist.
Alte Zachen. Benni und seine jüdische Großmutter gehen einkaufen
Texte von: Ziggy Hanaor
Illustriert von: Benjamin Phillips
Hatje Cantz Verlag, März 2023
74 Seiten, 22 €
Ich habe das Buch freundlicherweise vom Verlag ohne die Verpflichtung, etwas dazu zu sagen kostenlos zur Verfügung gestellt bekommen. Weitere Vergünstigungen habe ich nicht erhalten.
Ich würde mich freuen, das Buch an junge Lesende verschenken zu dürfen. Schreiben Sie mich gern dazu an. Oben rechts hinter dem Brieficon finden Sie den Kontakt.