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Die Mitläufer:innen der „Hygienedemos“ oder Wir haben von nichts gewusst.

Nicht erst seit gestern denke ich daran, dass das, was wir gerade erleben anschaulich erklärt, wie es sein kann, dass die Mehrheit der deutschen Bevölkerung kein Nazi gewesen sein wollte. Wir sehen anschaulich, wie Mitläufertum und damit Unterstützung von faschistischen Systemen funktioniert. Ich unterstelle, dass sich die Mehrheit der Pandemiegegner:innen (Wie kann man überhaupt Gegner:in einer Pandemie sein? Sie ist da und lässt sich nicht umstimmen.) Nicht selbst als Nationalist:In, als Faschist:In begreift. Sie wähnen sich auf einer „richtigen“ Seite.

War es nicht auch so vor 90 Jahren? Der Feind war damals vielleicht keine Pandemie, es war die vermeintliche „Demütigung durch den Versailler Vertrag“ und mit ihm „die Juden“. Letzteres sehen wir heute wie damals. Es ist erbärmlich und zeigt wieder: ist Bildung wirklich alles? Was hilft Bildung, wenn es nicht im Herzen ist, im Verstand, tief eingedrungen?
Feinde, es braucht Feinde, Feindbilder, um die autoritären Machtstrukturen von Diktaturen etablieren zu können. Der Feind natürlich steht immer außen, er kommt nicht aus den eigenen Reihen, wie es die neuen Nazis tun. Der Feind kommt von draußen. Gelang es nicht, das Feindbild ab 2015 in Form von schutzsuchenden Menschen zu etablieren, so hat man jetzt einen vermeintlichen Clou gelandet: Ein Virus. Noch weniger verständlich, noch besser nutzbar und noch viel besser in alte Muster von Verschwörungen einbaubar. Das ganze wird nun als Kampf um eine Freiheit verkauft, die letztlich nur in Unfreiheit führt. Doch soweit zu schauen, das können und vor allem wollen jene, die nicht nur gestern offen mit Nazis mitlaufen nicht. Ach diese Déjà-Vus.!

Sie treibt diese Sehnsucht, gegen irgendwas „Widerstand“ zu leisten, sei es nur einem einfachen Hilfsmittel, das Menschen vor einer Krankheit zu schützen, die wir noch immer nicht vollständig verstehen und die Leben kostet, Familien zerstört. Sie leisten Widerstand dagegen, dass sie ein Mal nicht in den Urlaub ins Ausland fahren können, sie leisten Widerstand dagegen, dass wegen ihnen Menschen ihre Existenz verlieren, weil sie durch sie ihre Geschäfte und Restaurants wieder schließen oder gar nicht erst wieder öffnen können. Diese unerklärliche Sehnsucht nach Widerstand, die nur dann nicht auftaucht, wenn es darum geht, Menschen vor Rassismus zu schützen, sich für einen konsequenten Umweltschutz einzusetzen, vielleicht wirklich einmal ein Risiko einzugehen. Das, was dort passiert ist kein Risiko, es ist wie oft ein Mitmarschieren mit einer Masse, deren ideologische Gesinnung egal ist, weil es um „die Sache“ geht. Diese Sache ist es jetzt Menschenleben zu gefährden, nur damit man ohne ein Stück Stoff vor Mund und Nase ein paar Minuten in ein Geschäft gehen kann. Sie kämpfen dafür, dass Menschen, die gesundheitlich bereits eingeschränkt sind, einer tödlichen Gefahr ausgesetzt werden, bzw. kein würdiges Leben mehr leben können, da sie sich noch mehr isolieren müssen, als sie es schon tun. Sie kämpfen dafür, dass es keinerlei Empathie gibt, keine Wissenschaft nur Hörigkeit irgendwelchen vermeintlichen Führern gegenüber, die sagen, was sie hören wollen. Allen Fakten zum Trotz.

Mir fiel auf, dass viele Menschen, die dort auf dieser „Demonstration“ interviewt waren, davon sprachen, dass sie ja niemanden kennen, der an Corona erkrankt sei oder sie es gar selbst bekommen hätten. Es erinnerte mich an die vielen Gespräche, die ich zu Antisemitismus und Rassismus führte: Nur, weil sie es nicht sehen, nicht erleben müssen, heißt es nicht, dass es nicht da ist. Und es heißt auch nicht, dass es weniger tödlich ist.

Wer mit Nazis marschiert, wer meint, dass das keine Rolle spielt, hat nicht verstanden, wie Faschismus funktioniert. Sie, die sie dort mitlaufen, Sie, die Sie auch nur Sympathien für die hegen, die dieses lächerliche gefährliche Schauspiel gestern ablieferten, Sie gehören dazu. Sie sind keine Außenstehenden mehr. Sie sind die, die Faschismus unterstützen, ihn tragen und sagbar und lebbar machen. Sie sind die Täter:innen unserer Zeit. Sie geben denen Rückenwind und Unterstützung, die die Freiheit, in der wir leben dürfen, gefährden. Und sie werden es sein, die sagen, sie hätten von nichts gewusst.


2. September 2020: Ich erlaube mir, die Analyse „Für Freiheit – und Antisemitismus? Verschwörungsmythologische Tendenzen in der Corona-Krise“ von Michael Blume, Beauftragter des Landes Baden-Württemberg gegen Antisemitismus, beizufügen. Er hat sie am 31. August 2020 verfasst. Die Analyse ist als PDF bei der Konrad-Adenauer-Stiftung hinterlegt.


Foto: Juna Grossmann, Juli 2020, Oberschöneweide words on the door (license)

20 Kommentare

  1. dergl dergl

    Danke!

  2. jim jim

    Hervorragende und aber auch beunruhigende Analyse!

  3. Ich hab das Gefühl du machst dir die Welt wie sie dir gefällt.
    Nutzt Slogans und Gedanken anderer, drehst diese um und kotzt sie den Demonstranten entgegen, ohne wirklich zu begreifen, warum die Leute auf die Strasse gehen.

    Sowas passt ins Bild der Massenmedien die Rechtsradikale auf einer friedlichen Demo suchen und auch finden, denn wer lange und ausgiebig sucht, der findet auch. Nur gehörten diese zu einer anderen Demo. Aber das weiss man erst wenn man nicht nur die Tagesschau schaut, sondern auch die vielen privaten Videos der Demo.

    Du hast dir nicht die Mühe gemacht dich mit den Leuten zu unterhalten und deren Schicksale zu hören. Darum geht es dir ja auch nicht, dein Beitrag war der zu überlegen wie man das so drehen kann, dass die Demo ind „rechte“ Licht passt, so das dein eigenes Weltbild keine Risse bekommt.

    Es spielt dabei auch absolut
    keine Rolle, dass auf der Querdemo alle Nationen vertreten waren, Dunkelhâutige Menschen neben Chinesen standen und sich Muslime mit Christen unterhielten. Kinder mit ihren Eltern und Alte mit Jungen.

    Nein das wird nirgends gezeigt, es könnte ja blötzlich zum Nachdenken anregen, statt dessen wird der nächste Regierungskonforme Artikel rausgehauen. Als würde es nicht genug davon geben.
    Und weiter wird gespalten…

    Es macht mich so unendlich traurig, dass wir in einer Welt leben, die keine Wahrheit mehr verträgt, weil es so angstmachend ist, über den eigenen Tellerrand zu blicken.

    • Wolf Wolf

      Es ist nicht besonders schwer, @Jolee, „wirklich zu begreifen, warum die Leute auf die Strasse gehen“ – dafür muss man sich auch nicht mit denen unterhalten. Das ginge auch dem Sinn einer Demonstration entgegen, die ja dem Wortsinne nach vor allem _demonstrativ_ ist. Sie haben es auf Schilder geschrieben und gegrölt und es war und ist erschreckend.

      Dass auf der Demo „alle Nationen vertreten waren“ kann ich nicht nachprüfen und bezweifle, dass du es kannst, oder irgendwer. Wurden da irgendwo Pässe geprüft? Aber selbst wenn, was hat das eigentlich mit der Aussage des Beitrags zu tun?

      • Jolee Jolee

        Doch du kannst es nachprüfen wenn du dir die Mühe machst dir die Videos anzuschauen, die überall auf Facebook und auf YouTube zu finden sind. Im Übrigen weiss ich das, weil Freunde von mir auf der Demo waren. Und diese Freunde sind Moslems und Buddhisten, Christen, Dunkelhäutig und Weiss. Homosexuell und Heterosexuell.

        Ich bin kein rechtsextremer Mensch, im Gegenteil, ich bin lesbisch, mit einer wundervollen Frau verheiratet und wir haben eine Tochter.

        Erweitert eueren Verstand und euer Herz.

    • jim jim

      Es ist immer schwierig, auf Meinungen wie eben die Ihrige, voller Unterstellungen, Beleidigungen und einer, nicht böse sein, eindeutigen ideologischen Tendenz auf geeignete Weise zu reagieren, leider. Deshalb nur kurz den Hinweis: googeln Sie, natürlich nur wenn Sie möchten, die Begriffe „Krise autoritärer Charakter“ und vielleicht auch noch „Präventionsparadox“, okay?

      Abschließend möchte ich aber vielleicht doch noch zum Nachdenken anregen, mit einer bedingungslosen Wahrheit, die ermöglichen sollte, über den eigenen Tellerrand zu blicken, ich zitiere Hans Mayer:

      »Empfinde ich mich als Deutscher, nachdem so viel geschehen ist? Geblieben ist die Skepsis gegenüber allen Möglichkeiten der vollständigen Emanzipation von Juden auf deutschem Boden. Es gibt kaum mehr Juden in diesem Lande, und die Generation der glühenden Gefolgsleute ihres Führers stirbt demnächst aus. Dennoch gibt es abermals Nazis unter der jungen Generation. Man schmäht die jüdischen Toten; die deutschen Richter sind bemüht, der Partei neuer Nazis die Legalität zu bestätigen. Noch gibt es ein bisschen Wohlstand. Wie aber, wenn wirklich die Krise eintritt und eine neue Verblendung? Wie es dann zugehen könnte, dafür gibt es viele Beispiele in der jüdischen Geschichte und auch in der deutschen.«

  4. Thomas R. Thomas R.

    Religionsanhänger sollten endlich begreifen, daß sie sich lächerlich machen, wenn sie die Irrationalismen Anderer kritisieren. Eine ursächliche Bekämpfung des Faschismus incl. Antisemitismus kann nur erfolgreich sein, wenn auch die Religionen (durch entsprechende Bildung) beseitigt werden, denn sie sind die Trojanischen Pferde des Irrationalismus.

    • jim jim

      Hallo Thomas, entschuldigen Sie bitte, aber auch dagegen habe ich etwas einzuwenden, denn es ist definitiv nicht Religion bzw. Ideologie, die Hass entstehen lässt, die kommt, wenn, erst später und nur um Hass zu legitimieren.

      Wie sehr Unrecht Sie haben, zeigt uns zum Beispiel das Judentum, der Talmud, die jüdische Ethik. Als ganz besonderes Beispiel, weil ich ihn und sein Denken über alles schätze, darf ich Ihnen den Philosophen Emmanuel Levinas‘ nennen, um es kurz zu halten, vielleicht mit Link:

      »Wie gelingt es, auch in unruhigen Zeiten? Antworten findet man bei dem französisch-litauischen Philosophen Emmanuel Lévinas, der sein Denken am Krieg schulte.

      Dieser Philosoph, der im litauischen Judentum und mit der russischen Literatur groß wurde, dessen Familie von den Nazis ermordet wurde und der selbst fünf Jahre in deutscher Kriegsgefangenschaft verbracht hat, hat über Alterität nachgedacht: über die Andersartigkeit und den anderen Menschen, der uns herausfordert. Der Andere ist in den Augen von Lévinas nicht einfach ein Exemplar der Gattung Mensch, sondern er hat ein Antlitz, unverwechselbar. Erst in der Begegnung mit dem Anderen entsteht das Bewusstsein unserer selbst und unserer Freiheit.
      Lévinas selbst denkt aus einer tiefen Unruhe heraus, denn es geht ihm – im Unterschied zu dem Religionsphilosophen Martin Buber – nicht darum, dass wir in schöner Symmetrie im Dialog mit einem Du, einem geschätzten Gegenüber stehen, für das wir uns öffnen. Sondern es geht ihm vielmehr darum, wie wir dem Anderen begegnen, der stört, weil er bedürftig ist: „Den Anderen anerkennen heißt einen Hunger anerkennen“, schreibt er in seinem Hauptwerk Totalität und Unendlichkeit von 1961, dem großen philosophischen Widerspruch gegen das Werk Martin Heideggers. Und dann: „Den Anderen anerkennen heißt geben.“…«

      Weiterlesen: https://www.zeit.de/2019/33/emmanuel-levinas-andersartigkeit-verwundbarkeit-sterblichkeit-philosohpie

      Um nun aber auch den Islam nicht außen vor zu lassen, ein Hinweis auf Djallaledin Maulana Rumi, persischer (türkischer?) Sufi-Mystiker, hier zwei Zitate …

      »Für die, welche lieben, gibt es nicht Moslems, Christen, Juden.«
      »Bisweilen sind wir sichtbar, bisweilen verborgen, bisweilen Muslime, Christen oder Juden; wir durchlaufen viele Formen, bis unser Herz Zufluchtstätte für alle wird.«

      … und ein Gedicht:
      »Wohl endet Tod des Lebens Not,
      doch schauert Leben vor dem Tod.
      Das Leben sieht die dunkle Hand,
      den hellen Kelch nicht, den sie bot.
      So schauert vor der Lieb‘ ein Herz,
      als wie von Untergang bedroht.
      Denn wo die Lieb‘ erwachet, stirbt
      das Ich,
      der dunkele Despot.
      Du laß ihn sterben in der Nacht.«

      Und damit sind wir bei der Psychoanalyse und der Liebe angelangt, der Fähigkeit zu lieben, der Empathie dem Anderen, dem Fremden gegenüber, die allerdings nur bei der Fähigkeit zu einer gewissen „Mindestautonomie“ überhaupt möglich ist – bleibt nun noch der Hinweis auf Arno Gruen, dieser drittelt in dieser Hinsicht unsere Gesellschaften:

      »STANDARD: Haben sich die Vorstellungen von Erziehung seit der 68er-Bewegung nicht grundlegend gewandelt? Autoritäre Erziehungsmethoden, die Härte propagieren, werden heute doch kaum noch gutgeheißen.

      Gruen: Etwa ein Drittel der Bevölkerung hatte eine Kindheit, in der Mitgefühl verpönt wurde und Zärtlichkeit als Schwäche angesehen wurde. Ein weiteres Drittel besitzt solche frühen Lebenserfahrungen, hat zugleich aber auch empathische Zuwendung erfahren. Und dann gibt es ein Drittel, das als Kind in seiner Menschlichkeit unterstützt wurde und Zärtlichkeit als etwas Wichtiges erlebte. Diese Aufteilung findet man in allen Bevölkerungen unserer Zivilisation.«

      Weiterlesen: https://www.derstandard.at/story/1369361611395/wichtig-ist-es-im-kampf-zu-bleiben

      Alles Gute und – bleiben Sie gesund, …

      PS: hier noch ein Link, relativ alt aus 2007, aber hochaktuell und das schon immer:

      https://rungholt.wordpress.com/2007/09/16/sag-ich-halt-mal-was-dazu/#comment-20776

      Um nun tatsächlich gegen zunehmenden Rechtsextremismus einigermaßen erfolgreich sein zu können, müsste man einerseits entschlossen sein und andererseits sich mehr damit beschäftigen, woher Rechtsextremismus überhaupt kommt und was dazu beiträgt, dessen Stimulierung zu erleichtern.

      Dazu müsste man staatlicherseits aber Psychologie, die Aggressionsforschung, die Rassismus- und Antisemitismusforschung, mit einem Wort die Forschung zum Rechtsextremismus nicht nur bemühen sondern deren Erkenntnisse auch ernst nehmen und vor allem dazu bereit sein, daraus zu ziehenden Schlüsse möglichst umsetzen.

      Fest steht, dass autoritärer Charakter und Ablehnung des „Fremden“, das Sündenbocksyndrom, also projizierter Selbsthass, bei einem Gutteil unserer Gesellschaften durch Defizite während der Individuation – insuffiziente Erziehung, Entsprechungszwang, Bestrafung und kaum Empathie durch den Vater, Überforderung und zuwenig Wärme durch die Mutter – je nach dem, mehr oder weniger latent angelegt ist..

      Wie sich dies auswirkt, kann zB an der Friedrich-Ebert Studie aus 2000 abgelesen werden:

      http://zeus.zeit.de/text/2000/52/200052_fes-studie.xml

      • Thomas R. Thomas R.

        „es ist definitiv nicht Religion bzw. Ideologie, die Hass entstehen lässt, die kommt, wenn, erst später und nur um Hass zu legitimieren.“

        Haß ist eine Emotion, und wie alle Emotionen muß auch sie unter ethische Kontrolle gestellt werden. Religiöse Normativität aber unterbindet diese Kontrolle.

        „Wie sehr Unrecht Sie haben, zeigt uns zum Beispiel das Judentum, der Talmud, die jüdische Ethik.“

        Es gibt keine religiöse und folglich auch keine jüdische Ethik, sondern nur religiöse Normativität. Schließlich kann man nur ENTWEDER tun, was man für religiös geboten hält, ODER das, was in der jeweiligen Situation der Leidvermeidung nach dem ethischen Gleichheitsgrundsatz bestmöglich dient. Da die Religionen falsche Vorstellungen über die Welt vermitteln und keine Ethik kennen, müssen sie beseitigt werden.

        • Warum soll man echte Emotionen „kontrollieren“? Gerade das Kontrollieren durch „Erziehung“ oder falsche Moral führt ja gerade zu destruktiven Ersatzhandlungen, vor denen Sie vermutlich warnen.

          Was die Kirche sagt, ist das eine. Was Jesus Christus sagt, das andere. Was ist an Jesu Christi Botschaft, wer ohne Sünde sei, werfe den ersten Stein, so falsch?

          Ich finde das vorbildlich und einzigartig, wie so vieles, was Jesus vorlebte.

          Atheistischer Fundamentalismus ist meiner Meinung nach ebenfalls eine Religion. Und die ist sehr erfolgreich darin, sich selbst einzubilden, aufgeklärt und nicht totalitär und anmaßend zu sein. :)

          • Thomas R. Thomas R.

            „Warum soll man echte Emotionen “kontrollieren”?“

            Damit sie nicht zu Verhalten führen, das vermeidbares Leid erzeugt.

            „Was die Kirche sagt, ist das eine. Was Jesus Christus sagt, das andere.“

            Irrelevant. Der jüdisch-christliche Gott existiert nicht, folglich kann er keinen Sohn haben, und folglich sind seine angeblichen Aussagen nur die irgendeiner antiken Person, über die keine verläßlichen Informationen vorliegen. Einem wissenschaftlich und ethisch denkenden Menschen des 3. Jahrtausends kann diese Person und das ihr angedichtete Geschwätz vollkommen gleichgültig sein.

            „Was ist an Jesu Christi Botschaft, wer ohne Sünde sei, werfe den ersten Stein, so falsch?“

            Sie impliziert unsinnigerweise, daß NIEMAND kritikberechtigt sei. Außerdem ist der Begriff der Sünde unklar. Was genau soll er repräsentieren, und wie erkennt man es?

            „Ich finde das vorbildlich und einzigartig, wie so vieles, was Jesus vorlebte.“ – Ein Fehlurteil aus Unkenntnis: [Dieser Link wurde von der Redaktion entfernt. Bitte senden Sie ihn direkt an den Adressaten, wenn gewünscht.]

            „Atheistischer Fundamentalismus ist meiner Meinung nach ebenfalls eine Religion.“

            Der Fundamentalismusbegriff gehört nicht zu meinem aktiven Wortschatz, denn für mich zählt nur der Wahrheitswert von Aussagen sowie ihre Vereinbarkeit mit der Ethik. Und natürlich ist die Abwesenheit von Religion keine Religion.

          • Ich möchte Sie bitten, die Gleichsetzung von jüdischem und christlichem G’ttesbild zu unterlassen. Das Märchen einer „jüdisch-christlichen“ Tradition wurde etabliert, um Menschen, z.B. Muslime, auszuschließen. Die christliche „Tradition“ bestand bis vor kurzem noch darin, die jüdische zu zerstören. Es gibt keine gemeinsame Tradition, außer übernommene Schriften, die grundsätzlich anders interpretiert werden.

  5. Kai Kai

    Uff, als einfacher Mensch mit gewisser Grundbildung höre ich gerade wie mir jemand „…Opium für das Volk…“ versucht einzuflüstern.

    Auch diesen Ismus mag ich nicht.

    P.S.: Menschen die immer etwas Beseitigen müssen haben meist ein Problem mit der Küchenvitrine in der das Kaffeeservice aufbewahrt wird.

    • Thomas R. Thomas R.

      Emotionen statt argumentativer Substanz – das wirkt ausgesprochen hilflos.

  6. „Vermeintliche Demütigung durch den Versailler Vertrag“?

    Natürlich war der eine Demütigung und Ungerechtigkeit. Das haben selbst die Amerikaner so gesehen, die sich damals über die Franzosen beschwerten. Es ist wohlfeil, in heutigen postnationalen Zeiten diese damaligen Empfindungen zu bagatellisieren.

    Ich war nicht auf der Demo, aber am Abend in der Gegend und bin noch mit zwei Leuten ins Gespräch gekommen. Die waren völlig harmlos.

    Und man muß sich auch fragen, warum man solch eine völlig harmlose Demo derartig zu Weimar 2.0 stilisieren muß. Da sind halt ein paar rechtsextreme Hansels mitgelaufen und haben ihr Ding gemacht. Hätte Greenpeace die Reichstagstreppe gestürmt und ein Transparent entfaltet, hätte man von „zivilem Ungehorsam“ gesprochen.

    Was mich stört, ist diese Nazi-Hysterie. Und natürlich die Doppelstandards hinsichtlich der Corona-Auflagen, die z.B. bei den Antirassismusdemos noch weniger eingehalten wurden.

    Es ist eine Verharmlosung der Nazizeit, wenn man die heutige Situation mit damals vergleicht. Und im übrigen ist die dämonisierende Grundhaltung gegenüber den Demonstranten zutiefst unchristlich.

    Die politische Linke sollte dialogfähiger werden und ihren Nazi-Fetisch hinterfragen. Letzterer ist ein leicht zu durchschauender Abwehrmechanismus, der die geistige Unbeweglichkeit fördert.

    Leseempfehlung: [Link wurde nach Prüfung durch die Redaktion entfernt]

    • Darf ich erfahren, warum der Link entfernt wurde? Das würde mich interessieren. Da muß es ja triftige Gründe geben.

      Demokratie bedeutet ja, daß man auch Meinungen aushält, die einem nicht gefallen. Das sollten echte Demokratiebewahrer meines Erachtens beherzigen.

      • Wir halten andere Meinungen aus. Nur, was hier, auf unserer Seite veröffentlicht und verlinkt wird, müssen wir verantworten.

  7. Thomas R. Thomas R.

    @ Juna:

    Da weder der jüdische, noch der christliche, noch irgendein anderer Gott real ist, kann ich Ihren Einwand nur für absurd halten. Zum Glück fällt es mir nicht schwer, Rücksicht auf Ihre ganz spezielle Empfindlichkeit zu nehmen, denn auch über Schneewittchens Schuhgröße würde ich keinen Streit vom Zaun brechen wollen.

    PS.: Wenn Sie ÜBERHAUPT keine Links veröffentlichen, wäre es nett, an prominenter Stelle darauf hinzuweisen.

    • Es tut mir leid für Sie, dass Sie einen solchen Hass auf Menschen mit einer Religion haben, dass Sie allen Ihr Glaubensbild unterstellen. Sie kennen weder mich, noch meine Art von Glauben, oder Nichtglauben, noch scheint es Sie zu interessieren. Sie wissen nicht, ob Sebastian, dem Sie ebenso Ihr Bild unterstellen, an Ihres G’ttesbegriff glaubt odr irgendwer, dem Sie es zuschreiben. Sie fragen nicht nach, es interessiert Sie nicht. Sie beabsichtigen lediglich, Ihre Abscheu zu verbreiten. Das ist Ihr Recht und wir haben daher Ihre Kommentare freigegeben, um eine Diskussion möglich zu machen. Dies allerdings ist kein Chatprogramm, es ist auch kein Forum. Es ist eine private Seite. Es steht Ihnen als auch Sebastian frei, weiter miteinander zu diskutieren, an einem anderen Ort.

  8. Thomas R. Thomas R.

    Dieser Beitrag wurde von der Redaktion gelöscht, da er religiöse Menschen oder Menschen, die sich der Tradition, Ethik oder dem jüdischen Volk angehörig fühlen, diffamiert.

    Eine Möglichkeit, diese Seite weiter als Forum für seine Herabsetzung von Menschen zu nutzen, wird dem Autor auch in Zukunft nicht gegeben.

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