Für die Jüdische Allgemeine durfte ich einen anderen Blick auf jene werfen, die sich mit alten Flaggen schmücken und diese, die meinen, nur harmlos mitzulaufen. Den Volltext finden Sie hier:
Gefährliche Masse – zu den Corona Protesten und dem unwidersprochenen Mitlaufen.
Jüdische Allgemeine, 3. September 2020
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Es ist schön, dass die Republik aufschreit, wenn rechtsradikale bei Protestbewegungen mitlaufen und am Reichstagsgebäude ihre Fahnen schwenken. Denselben Aufschrei hätte ich mir schon Jahre vorher gewünscht. Zum Beispiel 2015 als Jürgen Elsässer und andere rechtsradikale Verschwörungstheoretiker auf Friedensdemos sprachen. Oder bei den Protesten von black live Matters, die offen antisemitische Aufrufe veröffentlicht haben. Keine Demo gegen Rassismus, bei der nicht mindestens dreimal die Auflösung von Israel gefordert wird. Oder das Antirassismus Bündnis, bei dem bekannte Antisemiten wie PAX Christi zu den Partnern gehören. Da schreit niemand. Warum eigentlich nicht?
Weil wir alle gute Untertanen sind, die frauenfeindliche und behindertenfeindliche Politik befürworten? Die digitale Spaltung begrüßen? Die e health Politik als längst überfällig anmahnen so wie ein zeitgemäßes Datenschutz Gesetz? Und die Finanzierung der Rendite Erwartung von dax Konzernen in diesem Fall eines Pharma Unternehmen von Steuergeldern ganz richtig finden? Und alle Einwände gegen solche Politik als konservativ ablehnen?
Seit Jahren marschieren rechtsradikale und völkische Gruppen überall mit und bis auf entsetzte Einzelpersonen stört sich niemand. Ob das Freitag für Verschwörungen ist oder Hygiene. Ich nehme an, genau das war der. Grund, weshalb sich niemand im Vorfeld Gedanken gemacht hat.
Und sich nun wundert.
Selbstverständlich sollten zudem alle Bevölkerungsgruppen Kommunikations Training absolvieren, um bei Protesten gegen Schließung von Bädern und Schulen nicht mit rechtsradikalen gleichgesetzt zu werden. Aber eigentlich ist das nicht nötig. Unsere geliebte Regierung weiss immer, was das Beste ist.