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Auf Papier

Nachtrag im April 2019: Das Buch wurde von der Jury „Das politische Buch“ der Friedrich-Ebert-Stiftung zu einem der fünf wichtigsten politischen Sachbücher 2019 gekürt. Welche Ehre.

 

Ende letzten Jahres eine E-Mail: Hätten Sie Lust und Zeit für ein Buch? Unterzeichnet: Stefan Ulrich Meyer, Programmleitung Sachbuch, Verlagsgruppe Droemer Knaur. Was antwortet man da? So eine Gelegenheit…ich war lange sprachlos. Ich sagte zu und es wurde der Grund, warum ich einige Zeit so still war.

Die Zeit war knapp, das Ziel irgendwie ungewiss. Ein Buch über den alltäglichen Antisemitismus also. Ein zu großes Thema für zu wenige Seiten, überhaupt ein zu großes Thema. Wo sollte ich einen Anfang finden?Ich sprach mit Freunden über ihre Erfahrungen, nicht nur mit jüdischen Freunden und fügte alles zusammen zu „kleinen Geschichten vom Antisemitismus“ wie ich es für mich nannte. In den Gesprächen hörte ich viel, nicht alles kam in das Buch, doch alles traf mich sehr. Fehlende Empathie, Hass und Antisemitismus ist nicht nur über alle politischen Ausrichtungen, alle Bildungsstufen zu finden. Er beginnt schon früh, schon vor der Schule muss er erlebt werden. 

Womit ich allerdings nicht rechnete, es fiel mir schwer, nicht das schreiben, sondern all das in mir zu tragen. Es tat etwas mit mir, nur über dieses eine Thema zu schreiben. Es machte mich schwer und trüb und resignierend und gleichzeitig schienen sich um mich herum die Dinge zu überstürzen. Sollte ich die neuen Übergriffe mit aufnehmen? Wo findet man ein Ende? Und werde ich dem Vertrauen gerecht, das mir von diesen wunderbaren Menschen geschenkt wurde? 

Und gleichzeitig hatte ich Glück, und ich nenne es Glück. Ich hatte mit Stefan Ulrich Meyer meinen Lektor, der mir Freiraum aber auch Richtung gab und meine Berliner Lektorin Nadine Lipp fand für mich die Struktur, die ich suchte in all den Geschichten. Ich lernte viel, viel mehr als ich dachte über das Schreiben und auch über mich. Oft habe ich geflucht und geschimpft doch das Arbeiten mit ihr versöhnte mich letztlich mit allem. Es ist geschafft und nun schon einen Monat früher erschienen als geplant. Ein seltsames Gefühl, das wohl noch nicht recht bei angekommen ist bei mir. 

Von meiner Freundin B. erfuhr ich, dass sie schon eines gestern beim Händler abholen konnte, Zeit also, darüber zu schreiben, dass ich schrieb und das der Grund war, warum ich still war. Die Texte sind anders als die hier auf den Seiten. Sachbuch ist eben doch etwas anderes.

Die Bücher gibt es am besten im Buchladen in der Nähe oder vielleicht auch direkt beim Verlag und auch in Amazonien.

Wegen des Büchleins darf in den kommenden Monaten ziemlich herumkommen und freue mich, den einen oder die andere auch real zu sehen. Falls es keine Termine in der Nähe gibt, freue ich mich auch über Vorschläge. Anfragen für Lesungen bitte über meinen Verlag, die haben eine bessere Übersicht über meine Termine. Ich bin da ziemlich schusselig.

31 Kommentare

  1. Ich gratuliere und werde es sofort über den Buchladen an der Ecke (ja, so was gibt es in meinem Viertel noch) bestellen.
    Hach!

    • Vielen Dank und ja, wie wunderbar. Hier im Viertel gibt es sie zum Glück auch. Herrlich und zu oft verführerisch. Ich muss endlich mal wieder in den Urlaub, um meinen Stapel wegzulesen.

  2. Simone Simone

    Ich bin sehr neugierig auf das Buch, mein Stapel ungelesener Bücher wird nun wohl noch höher werden.
    Hier ganz in meiner Nähe (Chemnitz) passieren aktuell Dinge, die ich so nicht für möglich gehalten hätte. Falls Sie irgendwann hier lesen möchten, ich wäre dabei.

    • Vielen Dank! Und ja, ich käme gern in die Gegend. Vielleicht kennen Sie ja einen Buchhänder oder eine Initiative, über die das gehen könnte Momentan habe ich in Sachsen Leipzig und Dresden, dort macht es die Katholische Akademie. Ich jedenfalls würde mich sehr freuen.

      • Simone Simone

        Eine Idee hätte ich tatsächlich schon, inwieweit das klappen könnte, muss ich noch herausfinden. Es kann ein bisschen dauern, ich würde dann Bescheid geben.

  3. Tanja Jericho Tanja Jericho

    Da ich erst heute Abend davon gelesen habe, kann ich es erst am Montag bestellen – beim Buchhändler meines Vertrauens natürlich ;-) Ich freue mich schon darauf, es zu lesen… Und bereits jetzt: danke für alle Arbeit, die in das Buch hineingesteckt wurde!

    • Ganz herzlichen Dank. Das Buch erscheint eigentlich auch erst am Montag, manch Händler schien wohl schon schneller zu sein. Danke für den Kauf beim Buchhändler des Vertrauens.

  4. Tom Tom

    Glückwunsch! Das lese ich als nächstes

  5. Herzlichen Glückwunsch für das erfolgreich abgeschlossene Projekt. Ich bin gespannt auf die Lektüre – es reiht sich perfekt ein in meine breit aufgestellte Leseliste zum Thema „Judentum – Antisemitismus“.

  6. Rachel Cohen Rachel Cohen

    Liebe Juna,
    kaum ist dein Buch erschienen, landete es gestern in meiner Bibliothek.
    Für mich mit ganz hohem Wiedererkennungswert weil selbst Erfahrungen mit Antisemitismus gemacht….nicht nur mit dem großen, empörenden, sprachlos sein sondern gerade auch mit dem alltäglichen, kleinen, manchmal unhörbaren Antisemitismus…
    Auf jeden Fall eine absolute Leseempfehlung von mir !!
    Gehört meines Erachtens als Pflichtlektüre in jede Schule.

    Lieben Gruß Rachel

    • Liebe Rahel, jetzt bin ich etwas sprachlos. Ganz ganz lieben Dank Dir für Deine Worte. Alles Liebe, Juna

  7. Ignaz Ignaz

    Gratulation!

  8. Rosi Rosi

    Hallo,
    ich lese sporadisch in deinem Blog, habe gerade nur die ersten Zeilen gelesen, ein Buch von Dir?! und der Verlag kam auf Dich zu?! … und es bei Amazonien bestellt (ganz faul, aber ich käme erst am WE oder später in die Stadt und wahrscheinlich hätte ich es dann vergessen und wer weiß, ob und wann das mit dem neuen Buch dann doch noch was geworden wäre)
    Meine Rückmeldung bekommst Du dann bei Amazon

  9. Sabrina Sabrina

    Woher wissen Kinder, ob ein anderes Kind ein Jude ist?
    Eigentlich kann ein Kind gar kein Jude sein, und auch kein Moslem und kein Christ, denn das sind Religionen, Deren Wesen als politische Herrschaftsinstrumente können Kinder nicht durchschauen.

    Also sind es wohl vor allem Informierte, also Erwachsene, die ein Kind mit irgendeiner Religion brandmarken bzw. so etwas bekannt machen.

    Ich meine auch, dass es da im Kern gar nicht um Juden, „Homosexuelle“ (tatsächlich Zwitter), Frauen, Behinderte, Christen oder so etwas geht, sondern um das Ausleben von Macht und Gewalt und eben nicht um Antisemitismus.

    Wir haben kein Antisemitismusproblem, sondern ein Gewaltproblem.

    Und gibt es all diese Minderheiten nicht, dann findet man irgendeinen Grund, irgendjemanden zum Objekt von Gewalt zu machen, z.B. weil er zu klein, zu ruhig, zu dünn ist, zu unsportlich, oder zu gut in der Schule. ist

    Semiten sind laut Wikipedia Völker, die eine semitische Sprache sprechen. Somit ist ein gegen die jüdische Religion sein noch nicht mal Antisemitismus gegen ein jüdisches Volk und geschweige den Antisemitismus gegen semitische Völker insgesamt.
    Antisemitismus ist folglich ein politischer Kampfbegriff. Korrekt müsste man Feindlichkeit gegen die jüdische Religion und deren aktive Mitglieder sagen.

    Nur, warum soll eine Feindlichkeit gegen eine Religion nicht legitim sein?
    Natürlich ist es legitim, eine Religion kritisch zu sehen, deren Leben ohne Beschneidung in Deutschland nicht mehr möglich ist:

    „Rabbiner Yehuda Teichtal von der orthodoxen jüdischen Gemeinschaft Chabad Lubawitsch sieht die Politik in der Pflicht. „Ich hoffe sehr, dass die Bundesregierung Rechtssicherheit schafft durch eine Rechtsverordnung oder durch ein Gesetz, das die Beschneidung aus religiösen Gründen erlaubt“. Sie sei einer der zentralen Grundsätze im Judentum. Wenn es diese Möglichkeit nicht gäbe, wäre jüdisches Leben in Deutschland nicht denkbar. „Dann wären alle Bemühungen umsonst gewesen.““
    Aus der Leitmedien-Presse hierher kopiert, dort veröffentlicht 29.06.2012

    Anlass dieser schändlichen Aussagen war ein Kölner Urteil, das einem Opfer dieser durch und durch kriminellen Beschneidungspraxis Recht gab.

    Schon aufgrund dieser Aussage, die nicht von der jüdischen Gemeinde kritisiert wurde, etwa mit einer Demonstration „Berlin trägt Vorhaut“, muss man sich, wenn man ein Mindestmaß an Anstand und Würde hat, von der politschen Organisation jüdische Religionsgemeinschaft distanzieren.

    Was sind das eigentlich für Menschen, die die eigenen Kinder verstümmeln?

    Opfer des Holocaust verstümmeln ihre eigenen Kinder? Haben die wirklich einen Holocaust erlebt? Ich meine eher, dass Leute, die so menschenverachtend mit den eigenen Kindern umgehen, keine Skrupel hätten, auch einen Holocaust zu erfinden.
    Immerhin gibt es Juden, die die Holocaustgeschichte offen bestreiten, wie Gerard Menuhin oder Norman Finkelstein.

    Mitglieder der jüdischen Religionsgemeinschaft halten sich für das auserwählte Volk. Eine Spielart von Rassismus ist das natürlich gar nicht.

    Dann noch die Geschichte Israels. Zwar ist der Staat Israel als solcher legal, aber nicht dessen Errichtung auf dem Boden Palästinas.
    Wenn denn die Juden in Deutschland Schlimmes erlitten hatten, dann wäre es sicher legitim gewesen, den Deutschen weggenommenes Land für die Errichtung israels zu verwenden, aber nicht, unschuldige Menschen zu bestrafen, die absolut nichts damit zu tun haben, dass vor tausenden vor Jahren mal Juden in der Gegend des heutigen Palästinas lebten.

    Aktiver Angehöriger der jüdischen Religionsgemeinschaft ist man auch nicht per Geburt, sondern per freier Entscheidung – jedenfalls in Deutschland.
    Auch von dieser Seite her gibt es überhaupt keine Rechtfertigung, Kritik an diesem zweifelhaften „auserwählten“ Genitalverstümmler-Verein als Antisemitismus darzustellen und anzugreifen.

    Die Antisemiten sind die Juden selbst, was sie tagtäglich in Palästina beweisen.

    Und wenn Sie der Meinung sind, die Deutschen seien so böse Menschen, warum fühlen sich dann Anhänger der jüdischen Religion hier so wohl?
    Was hindert diese, zu gehen?

    Wäre ich in eine Familie hineingeboren, die in der jüdischen Religionsgemeinschaft aktiv ist, dann würde ich mich davon abwenden, still und leise jeden Kontakt zu diesem Milieu abbrechen, statt mich vor deren Karren spannen zu lassen.

    Veröffentlichen werden Sie das wahrscheinlich nicht, aber vielleicht denken Sie mal drüber nach.

    Mit freundlichen Grüßen

    • jim jim

      Na Sie sind aber witzig, warum sollte sie das nicht veröffentlichen? Ist doch dieses Ihr von vorne bis hinten von abgrundtiefer Dummheit und enormem Bildungsdefizit geprägte Pamphlet das beste Beispiel für die Wichtigkeit nicht nur dieses Blogs, sondern insbesondere auch für „Schonzeit vorbei“.

      a propos, möchte die Gelegenheit nützen, und Rachel Cohens Intention, dass dieses Buch zur Pflichlektüre an unseren Schulen werden sollte, aufgreifen. Wozu gibt es denn einen Antisemitismusbeauftragten? Denke, an diesen sollte mit solch einem Anliegen herangetreten werden.

    • Carlo Carlo

      Shalömchen Sabrina,

      Ihr Kommentar ist der beste Beweis warum das Buch der Autorin gerade notwendiger ist denn je! Gelesen haben Sie es ganz offensichtlich nicht.
      Ihr Beitrag strotzt nur so von Falschaussagen (Antisemitismus = Feindlichkeit gegen die jüdische Religion und deren aktive Mitglieder: Nein, das nennt sich Antijudaismus, im Unterschied zum rassistischen Antisemitismus der mit Religion erst einmal gar nichts zu tun hat) und verdrehten Fakten („Opfer des Holocaust verstümmeln ihre eigenen Kinder?“) , sowie haltlosen Pauschalisierungen („Die Antisemiten sind die Juden selbst“).
      Ihre „Argumentation“ ist nur ein weiterer Beleg für fehlendes Wissen über die jüdische Kultur und Geschichte in großen Teilen der Gesellschaft (immerhin haben Sie ja einmal Wikipedia bemüht) und blinden Hass. So etwas brauchen und wollen wir hier nicht. Trotzdem vielen Dank für Ihren Beitrag als wunderbares Negativbeispiel zur Thematik des Buches!
      Der Autorin wünsche ich weiter viel Kraft und Durchhaltevermögen, Sie sind mit Ihren Anliegen nicht alleine. Bleiben Sie dran, wir stehen hinter Ihnen und versuchen ebenso unseren Beitrag zu leisten wo es nur geht.

    • Sabrina, du hast Juna gerade ganz viel Stoff für das näschte Buch gegeben.

  10. Sabrina Sabrina

    @ Jim

    Wie ist es denn richtig?

  11. jim jim

    Wie ist es denn richtig?

    Sabrina, Ihnen fehlt es nicht bloß an intellektueller Bildung, sondern, und das ist das eigentlich Schlimme, eklatant an Herzensbildung, Also, versuchen Sie es mit lesen, viel lesen und nachdem die Relativierung des Holocaust eines Ihrer Kernanliegen ist, empfehle ich Ruth Klüger, zum Beispiel, und Imre Kertész, Helga Schubert, Primo Levi, Inge Deutschkron und viele andere mehr, Edgar Hilsenrath, nicht zu vergessen, einer meiner absoluten Lieblingsautoren.

    Dies zum einen, zum anderen – schauen Sie, Sie schreiben: Was hindert diese, zu gehen? und das ist, auch wenn Sie dies bestreiten wollen, der eindeutig eliminatorische Aspekt Ihrer von antisemitischen Klischees nur so triefenden Suada.

    Nun, zum dritten aber, und das aus jahrelanger Erfahrung, muss ich Sie leider darauf hinweisen, dass ich mich hier nicht provozieren lasse. Also – keinerlei weitere Diskussion!

  12. Sabrina Sabrina

    „nachdem die Relativierung des Holocaust eines Ihrer Kernanliegen ist“

    Jim – bitte hören Sie mit diesem Unsinn auf.

    Das wäre das letzte, was ich tun würde, ein Verbrechen zu verharmlosen oder zu relativieren. Das dürfte ich mit meiner Kritik an der Genitalverstümmelung deutlich gemacht haben. Das Thema Genitalverstümmelung können Sie übrigens bei der Giordano Bruno Stiftung vertiefen.

    Sie geben hier zu verstehen, dass Sie sehr wissend sind.

    Dann dürfte Ihnen aufgefallen sein, dass in den Medien mit derselben Beharrlichkeit, mit der der Holocaust behauptet wird, die Beweise dafür nicht vorgelegt werden.

    Man stelle sich vor, es würde jemand behaupten, durch Juden wären 6 Millionen Menschen ermordet worden. Würden Sie das akzeptieren, dass man sich hinstellt, dieses Verbrechen sei per se bewiesen und bedürfe keines weiteren Beweises?

    Jeden Menschen könnte man, wenn Beweise nicht gefordert werden dürfen, eines Verbrechens bezichtigen und einsperren. Dazu im Folgenden mehr.

    Da Sie sehr wissend sind, ist Ihnen sicher bekannt, dass Ernst Zündel in Kanada mehrere Prozesse wegen Holocaust-Leugnung gewinnen konnte.
    In Deutschland wurde schließlich auch ein Prozess gegen Ernst Zündel geführt.
    Ich zitiere wiederum aus der Leitmedien-Presse:

    „Zuletzt lehnte das Gericht alle Anträge mit der lapidaren – und für einige
    Antifaschisten im Publikum schockierenden – Begründung ab, dass es völlig
    unerheblich sei, ob der Holocaust stattgefunden habe oder nicht. Seine Leug-
    nung stehe in Deutschland unter Strafe. Und nur das zähle vor Gericht. „Die
    Demokratie muss das aushalten können“, dozierte ein Jurastudent später im
    Foyer des Gerichtsgebäudes.“
    Quelle: Prozessposse vor dem Ende, taz, 9.2.2007

    Vor einem Deutschen Gericht zählt also nicht, ob jemand eine Tat begangen hat, sondern einzig und allein, dass diese strafbar ist.
    Welchen Schluss über die Bewiesenheit des Holocaust lässt diese Handlungsweise des Gerichts zu?

    Die Bewiesenheit des Holocaust gründet sich unter anderem auf die Nürnberger Prozesse. Dazu ist auf Wikipedia zu lesen:

    „Von den Angeklagten wurden 35 freigesprochen. 24 wurden zum Tode verurteilt, 20 zu lebenslanger Haft und 98 zu Freiheitsstrafen zwischen 18 Monaten und 25 Jahren. Am 31. Januar 1951 setzte der Hochkommissar John Jay McCloy zahlreiche Strafen herab. Von den zum Tode Verurteilten, für die sich unter anderem der spätere Bundeskanzler Konrad Adenauer verwendet hatte, wurden zwölf hingerichtet, elf zu Haftstrafen begnadigt und einer an Belgien ausgeliefert, wo er in Haft starb.“
    https://de.wikipedia.org/wiki/N%C3%BCrnberger_Prozesse

    Vom Nürnberger Tribunal sind also 24 Mordaufträge erteilt worden, von denen 12 vollstreckt wurden.

    Es ist folglich festzuhalten, dass die Aussagen vor diesem Tribunal in unmittelbarer Todesangst erfolgten. Kein anständiger Mensch mit Herz und Verstand wird jemals diese Aussagen als Beweis akzeptieren.

    Nur am Rande sei bemerkt, dass die erwiesenen Massenmorde durch die Atombombenabwürfe in Hiroshima und Nagasaki im Auftrrag der US-Regierung sowie die Flächenbombardierungen deutscher Städte mit Phosphor-Brandbomben im Aufrag der britischen Regierung, denen viele Millionen Menschen zum Opfer fielen, nicht Gegenstand des Nürnberger Tribunals waren.
    Nur am Rande sei auch bemerkt, dass bisher niemand auf die Idee gekommen ist, das britische und das amerikanische Volk für diese Verbrechen einiger Vertreter Ihrer Eliten verantwortlich zu machen.

    Auch das ist rechtsstaatlich höchst merkwürdig, dass für behauptete Verbrechen Deutscher nicht etwa nur die konkreten Täter als Schuldige benannt werden, sondern gesagt wird, das Deutsche Volk habe sich mit Schuld beladen.

    Man sagt uns, die Nazis haben die Orginal-Gaskammern noch vor Ende des Krieges beseitigt um Beweise zu vernichten.. Gleichzeitig präsentiert man uns die nicht vernichteten Beweise in Gestalt von Holocaust-Überlebenden. Das erscheint widersprüchlich.
    Nun lernt man ja beim Militär, dass man Gefangene, die der Gegner macht, befreien oder notfalls erschießen soll, damit die nicht geheime Informationen preisgeben können. Insofern erscheint es sehr verwunderlich, dass die Nazis hier das genaue Gegenteil gemacht haben sollen.

    In einem Film des öffentlich rechtlichen Fernsehens wurde berichtet, dass die Alliierten schon 1942 über ihre Geheimdienste in Erfahrung gebracht hätten, dass in Auschwitz diese Massenmorde stattfanden. Folglich war es also nicht allgemein bekannt und das Deutsche Volk wusste es nicht.

    Die Schlacht von Stalingrad fand laut Wikipedia von 23. August 1942 bis 2. Februar 1943 statt und endete mit einer vernichtenden Niederlage des Deutschen Miilitärs.

    Anders ausgedrückt: Ab Februar 1943 hatten die Alliierten freie Bahn und hätten ohne weiteres das Morden in Auschwitz verhindern können.
    Was hielt sie davon ab?
    Sie, die Alliierten hatten die Machtmittel, das Morden in Ausschwitz zu beenden. Das Deutsche Volk hatte diese Machtmittel nicht.

    Nochmals die Frage:
    Was hielt die Allierten davon ab, das Morden in Ausschwitz zu beenden?
    Ist es nicht ein schweres Verbrechen der Alliierten gewesen, das Morden geschehen zu lassen? Warum hat man die Alliierten nicht dafür vor das Nürnberger Tribunal gestellt?

    Könnte es vielleicht sein, dass die Welt nichts von den Morden wusste, dass der Welt ein Verschwinden von Millionen Juden nicht auffiel?
    Und wenn ja – warum?
    Und warum behauptet dann das ÖR-Fernsehen etwas anderes?

    Und welche Schlüsse sind daraus zu ziehen und warum?

    Meine Vorfahren und ich haben sich nichts zu schulden kommen lassen und folglich keine Schuld abzutragen.
    Die Zeit des zweifellos verbrecherischen Nationalsozialismus mit seiner aus der Medizin stammenden Erbgesundheits-Ideologie, der Vernichtung unwerten Lebens und der Verfolgung und Inhaftierung von politischen Gegnern, seiner Arbeitslager-Industrie habe ich zum Glück nicht erlebt und weiß nicht wirklich, was damals ablief.
    Ich kann nur die in den Medien öffentlich verbreiteten Aussagen ordnen und schauen, was sich daraus ergibt.

    Sie haben zu erkennen gegeben, dass Sie die hier aufgeworfenen Fragen mit hoher Wahrscheinlichkeit beantworten können.
    Bitte helfen Sie mit, verbreitetes Unwissen bezüglich dieser historischen Ereignisse zu verringern.

    Vielen Dank

  13. jim jim

    Hallo Sabrina, nicht böse sein, aber Ihre Reaktion war vorhersehbar. Ich ersuche Sie daher höflichst, sich an meine Bitte – Also – keinerlei weitere Diskussion! – zu halten.

    Mit herzlichem Dank!

    -Ende-

  14. Miriam Miriam

    Liebe Juna
    Danke. Danke, dass Du dieses Buch geschrieben hast. Und dass Du noch hier bist. Ich möchte allen sagen: wenn Sie ein Buch lesen dieses Jahr, lesen Sie dieses Buch!

    Nicht nur, weil es sehr lesbar ist (ich habe es an einem Tag verschlungen) oder weil es Augen öffnet: antisemitisches Verhalten ist im Alltag überall gegenwärtig, nicht nur im Netz, oder wie neuerdings unter Geflüchteten ausgemacht, sondern auch ganz offline unter AkademikerInnen und Studierenden, NachbarInnen und VermieterInnen, selbst unter BesucherInnen des Jüdischen Museums – einerseits sollte das nicht überraschen, andererseits ist es in der zunehmenden Selbstverständichkeit für mich schockierend.

    Nicht nur, weil es so offen, ehrlich und smart ist (wir großartig Du manchmal mit sachlichen Argumenten auf den größten antisemitischen Unfug reagieren konntest, auch wenn es Dich gleichzeitig so zermürbt und fassungslos macht!)

    Sondern weil Du nicht dabei stehenbleibst, den alltäglichen Antisemitismus zu beschreiben, sondern klare Umgehensweisen aufzeigst: mischt Euch ein, steht nicht daneben, alle und jede/r Einzelne muss und kann etwas tun, gegen antisemitisches, rassistisches, homophobes oder sonstwie menschenfeindliches Verhalten, damit unsere Gesellschaft eine menschenfreundliche sei.

    Machmal habe ich noch Hoffnung (nicht nur, weil ich keine Antwort habe auf die Frage, wo denn hingehen mit den gepackten Koffern). Hoffnung, das sich noch etwas bewegen lässt und dass ich das Richtige tue und tun werde. Hoffnung, dass Du Deine Koffer nicht (ge-)brauchst.
    Den Vorschlag von Rachel, Dein Buch zur Schullektüre zu machen, kann ich, wie Jim, nur unterstützen. Allen, die nicht mehr zur Schule gehen: kauft und lest dieses Buch!
    Liebe Grüße,
    Miriam

  15. Liebe Juna,

    ich sehe gerade den Beitrag auf ZDF und bin entsetzt, dass Du so angegangen wirst – im Jahr 2018. Ich hätte nicht gedacht, dass es so massiv ist. Wie kann man die Medien ausbremsen? Wie kann man die Menschen wieder in eine „normale“ Richtung lenken?

    Ich wünsche Dir alles Gute und dass Du weiterhin so eine Stärke ausstrahlst.

    Es macht mir Angst…und ich will nicht wissen, wie es Dir zur Zeit geht. Ein Wunder wäre jetzt schön..

    Sei lieb gegrüßt

  16. Simone Simone

    Liebe Frau Grossmann,
    Ich habe gerade die letzten Zeilen Ihres Buches gelesen und bin schockiert.
    Schockiert, dass Antisemitismus in Deutschland ein so großes Problem ist. Schockiet dass ich Antisemitismus, in meiner Filterblase lebend, bisher eher als widerwärtige Randerscheinung eines kleinen Problemkiezes vermute hätte, dem ich aber in meinem Leben nie begenet bin. Danke fürs Augenöffnen. Auch wenn es weh tut. Bitte bleiben Sie laut, bitte schaffen Sie weiterhin Bewusstsein und bitte gehen Sie nicht weg.

  17. Liebe Frau Grossmann,
    ich habe das Buch auf einer Zugfahrt und in den Pausen gelesen. Ein paar Seiten fehlen noch. Die werde ich heute aber noch schaffen. Ich bin entsetzt über so viel Hass, Unwissenheit und Respektlosigkeit in unserem Land. Über so viele Vorurteile, über Menschen, die gar nichts über andere erfahren und wissen wollen. Über Menschen, die nicht fragen, was jemand tut und wie er oder sie lebt, sondern durch Religionszugehörigkeit schon „weiß“, wie jemand ist. Danke für Ihr mutiges Buch. Es hat mir die Augen geöffnet. Bisher dachte ich nicht, dass es so schlimm ist. Ich wünsche Ihnen alles Gute und weiterhin ganz viel Kraft. Und ich würde mich freuen, wenn Sie weiterhin hier leben würden, sonst bekommen die Hasser doch noch recht.
    Herzlichst,
    Mechthild Prause

  18. Kai Kai

    Hallo Juna,

    hab dein Buch kürzlich gelesen, gut geschrieben und es Bewegt. Man bekommt einen anderen Blickwinkel und die eigene Engstirnigkeit weitet sich etwas. Ich habe das buch dann mal in der Familie (Patchwork) weiter gegeben und ich muss sagen, dass es nach etwas Widerstand, der sich in Rechtfertigungen ausdrückte, doch sehr gut ankam; halt eben nicht sofort, es wurde diskutiert.

    Einen ganz persönlichen kleinen Bonus hat es mir interfamiliär gebracht, zwar versteht man immer noch nicht was koscher heißt, aber man hält sich, aus Respekt, an gewisse Regeln…. milchig……fleischig…. links….. rechts….. falls was schief ging hinlegen zum kaschern ….

    Danke für das Buch

    Kai

    • Danke Dir sehr. Und Du weißt jetzt, worüber Du schreiben könntest: Wie gewöhne ich meine Familie an Dinge, die ihnen (bisher) fremd sind. Ganz herzlich, Juna

  19. John John

    Vielen Dank für dieses großartige Buch.

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