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Mit Puppen gehen Hass

Die antisemitischen Vorurteile, die Geflüchtete aus ihren Heimatländern mitbringen, scheinen für viele eine Überraschung gewesen zu sein. Eine derart große Überraschung, dass man links und rechts alles fallen ließ und den eigenen Antisemitismus als nicht vorhanden erklärt. Doch konket getan wird wenig.

Das jüdische Puppentheater Bubales allerdings tut etwas. Es erzählt eine Geschichte für Kinder und Erwachsene, auf Deutsch und Arabisch.

Was tut man, wenn Menschen auf einen treffen, die daran glauben, dass der IS, dem u.U. ihre Familie zum Opfer fiel, der Grund für ihr gebrochenes Leben, für Vertreibung, Flucht, Trennung und Leben in einem fremden Land, das einen nicht will, von Juden finanziert und gesteuert sei? Was tut man, wenn man Menschen begegnet, die mit Lügen über Juden aufwuchsen? Was tut man, um gegen die schon im Kindesalter weitergetragenen Ressentiments vorzugehen? Die Aufregung, die Hass wird, ändert nichts.

Bubales erzählt die Geschichte von Isaak und dem Elefanten Abu Abbas. „Die Geschichte einer ungewöhnlichen Freundschaft. Die Handlung basiert auf einer wahren Geschichte aus dem Mittelalter: Der jüdische Handelsmann Isaak soll ein Geschenk des Kalifen Harun ar-Raschid an Karl den Großen von Bagdad nach Aachen bringen. Das Geschenk ist ein weißer Elefant namens Abul Abbas. Die gefährliche Reise über Jerusalem, die Wüstengebiete Nordafrikas, das Mittelmeer und die Alpen dauert zwei Jahre. Isaak und Abul Abbas müssen viele Abenteuer bestehen und entdecken dabei ihre kulturellen Unterschiede und Gemeinsamkeiten.
Während des Stücks steht die Frage im Raum, ob die beiden es in das Territorium des heutigen Deutschland schaffen werden und was sie dort erwartet.“

Für das Stück braucht nur noch eines: Publikum. Kinder, Erwachsene, Puppenspielliebhaber. Was es nicht braucht ist eine Theaterbühne, einen speziellen Raum. Das Theater kommt zu Ihnen. In Unterkünfte, zu Initiativen und verzaubert einen Nachmittag lang mit der Welt der Puppen. Dank der Szloma-Albam-Stiftung können sogar einige Aufführungen kostenlos gegeben werden.

Eine Abwechslung im tristen Alltag des Wartens und eine Chance auf Verständigung. Denn es geht. Man muss miteinander ins Gespräch kommen, Hürden überwinden. Bubales bietet einen wunderbaren, liebevollen Weg.

Mehr Informationen zum Stück mit Ansprechpartnern etc. Isaak und Abul Abbas.

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