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Die Stimme erheben. Ein Positivbeispiel.

Dass (nicht nur) Kultureinrichtungen in letzter Zeit immer öfter vor Drohungen und Hetze einknicken, haben wir zuletzt in Dessau erlebt. Man darf sich fragen, wie eine Einrichtung mit der Geschichte und Verantwortung wie das Bauhaus Dessau und ein Bundesland, das damit wirbt, das Bauhaus sei kein Stil, sondern eine Haltung, es rechtfertigen, dass sie ein Zeichen für Rechts setzten, indem sie die ZDF Veranstaltung mit Feine Sahne Fischfilet am 6. November absagten. Nun mag man viel damit begründen, dass vielleicht die eine oder andere Scheibe an historischen und denkmalgeschützten Gebäuden zu Bruch gehen könnte. Fakt ist, Gebäude kann man reparieren. Ist unsere Demokratie aber nachhaltig geschädigt oder gar beendet, kann kein Handwerker kommen und sie wieder richten. Ein wenig Farbe reicht dann nicht mehr.

Zum Glück aber gibt es andere Orte und Einrichtungen, die es anders machen. Orte, bei denen man vielleicht weniger eine politische Einstellung oder gar ein öffentliches Programm erwartet, dass sich mit konkreten Problemen dieser Tage, wie Hassrede, Herausforderungen in der digitalen Gesellschaft, Framing, sexualisierte Gewalt beschäftigt. Es sind dies keine politischen Stiftungen, keine aktiven Volkshochschulen, keine Parteien. Es ist die Katholische Akademie des Bistums Dresden-Meißen mit ihren Standorten in Dresden, Chemnitz, Freiberg, Leipzig und Zwickau. Besonders stechen hier die Programmreihen „Täter und Komplizen“ in Dresden und „Hass und Hetze“ in Leipzig ins Auge.

Mein positives Erstaunen zeugt von meinen eigenen Vorurteilen in puncto gesamtgesellschaftlicher Bildungsangeboten kirchlicher/religiöser Einrichtungen. Ich wurde eines Besseren belehrt und bedaure es sehr, dass ich zu weit weg wohne. Dennoch, dies ist ein Beispiel, wie es sein könnte, wäre es gut. Zeichen setzen, Verantwortung übernehmen und auch mit Negativem leben. Ich jedenfalls bin froh, dass ich um diese Orte und die Menschen dahinter weiß. Danke dafür.

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