Die Wanderausstellung, die Ende des Jahres in Hamburg zu sehen war und im Frühling nach Minsk kommt, informiert über den Ort, der bis heute keinen würdigen Gedenkort hat und dennoch nicht vergessen ist.
- Krieg gegen die Sowjetunion
- Besetzung Belarus‘
- der Ort Malyj Trostenez
- Zwangsarbeitslager
An einzelnen Biografien wird das Schicksal der Opfer geschildert, dabei auch die „Aktion 1005“ und die Morde in Schaschkowa, ein Ort gebaut für Morde. Die Dokumentation in diesem Katalog lässt nicht auf die immer gleichen Bilder treffen. Aus den Archiven und Museen in Belarus findet auch der Fachmann sicher bisher unbekanntes.
Der Katalog gibt nicht nur Einführung und Übersicht zum Geschehenen und dessen Aufarbeitung, sondern auch eine Zusammenfassung der (unterschiedlichen?) Erinnerungskulturen in Belarus und Ost- und Westdeutschland, ebenso eine Perspektive, die den weiteren Ausbau der Gedenkorte vorsieht – vor allem aber, die dauerhafte Sicherung, der Dokumentation der Verbrechen. Das, was bei uns selbstverständlich scheint, ist in anderen Ländern – nicht nur Belarus – oft finanziell nur unter größten Schwierigkeiten möglich.
Die Ausstellung mit seinem Katalog ist ein Gemeinschaftsprojekt beider Länder: Belarus und Deutschland. Man darf hoffen, dass es nur ein erster Schritt ist.
Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung
IBB Dortmund, IBB Minsk, Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas (Herausgeber)
Vernichtungsort Malyj Trostenez. Geschichte und Erinnerung, 2016
ISBN: 978-3-942240-25-3
Preis: € 10,00 zzgl. Versandkosten
Erhältlich auf Deutsch und Russisch
Nachtrag: Die Ausstellung ist vom 10. März bis 23. April 2017 im Deutsch-Russischen Museum zu sehen.
Da es nicht mit dem Import der Kommentare von Disqus geklappt hat, erlaube ich mir, den Hinweis zu Robert Parzers Text u.a. zum Thema Gedenkkultur in Belarus hier mal selbst einzufügen:
http://blog.gedenkort-t4.eu/2017/01/05/ausstellung-zur-ns-euthanasie-und-eugenik-in-belarus/