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Ausstellung in Mariendorf „Getauft-Verstoßen-Deportiert“

Ich habe einen kleinen Flyer einer Ausstellung gefunden, auf die ich gern aufmerksam machen möchte. Kirchen tun sich allgemein noch schwer, ihre Mitschuld zu bearbeiten. Dennoch scheint die evangelische Gemeinde Mariendorf in der Martin-Luther-Gedächtniskirche etwas daran zu arbeiten. Laut Flyer wird die Ausstellung „Getauft-Verstoßen-Deportiert“ die „die Nähe bestimmter kirchlicher Kreise zum Nationalsozialismus deutlich machen“. Hauptsächlich soll es um die Verfolgung von „Christen mit jüdischen Eltern oder Großeltern“ gehen. Etwas unglücklich formuliert m.E.: „Trotz der Taufe wurden diese Menschen im nationalsozialistischen Deutschland verfolgt…“. Wir wissen, was gemeint ist, die empfindsame Seele aber kann hier allergisch reagieren.
Dass das Ganze in der Martin-Luther-Gedächtniskirche stattfindet, stellt für mich die Frage, ob man nicht auch eben an Martin Luther arbeiten sollte…vielleicht in einer nächsten Ausstellung?
Die Gemeinde aber scheint auch ihre eigene Geschichte etwas aufzuarbeiten, zwischen Widerstand und der Ortsgruppe „Deutsche Christen“.

Die Ausstellung wird am Sonntag, 13.09.09 um 12:00 Uhr eröffnet werden und wird bis zum 9.November täglich von 10:00 bis 17:00 Uhr zu sehen sein.

2 Kommentare

  1. Anscheinend ist die früher übliche Formulierung "Christen nicht-arischer Herkunft" nicht mehr politisch korrekt und deshalb formuliert man es dann um in Christen mit jüdischen Eltern oder Großeltern.

  2. Na, wenigstens sind es nicht "Christen mit Eltern/ Großeltern jüdischen Glaubens oder jüdischer Mitbürger" ;-)

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