Und dann sitze ich wieder im Zug… einmal quer durchs Land. Draußen Felder, kleine Häuser, brandenburger Flachland. Noch ist alles braun und grau…ein paar Rehe, Menschen mit Hunden auf Feldern…ein Auto hier und da, über Feldwege rumpelnd.
Im Zug geht eine Dame mit ihrem Hund spazieren, ein gebügelter Mensch neben mir. Seine Tasche die einer Pelzfrau. Ich wundere mich. Züge bringen Menschen zueinander, irgendwie….Herrendesigneroutfits werden am Smartphone betrachtet. Und ich schaue raus. Der schönere Blick – ohne Schallschutzwand….Schafe, Reiher, Sonnenstreifen. Es ist schön dieses Land. Auch in seiner frühen Frühlingskargheit. Hoffnung liegt auf dem ersten Grün. Äcker, frisch gepflügt, und die Elbe….umgeben von Tümpeln, die sie füllte. Schön ist sie, schön.
Es sind wohl diese Momente, dieses Betrachten der Landschaften, die mich hier am meisten heimisch fühlen lassen, die Liebe zum Land mit noch immer staundendem Blick erleben.
In den grauen Wintern frage ich mich oft, was Menschen einst dazu trieb, hier oben leben zu wollen. Ich verstehe die Römer in ihrem Unverständnis…an Tagen wie heute aber, weiß ich es. Still und wild irgendwie. Brutal auch. Nichts von der eleganten Schönheit der südlichen Landschaften. Und dennoch…die Landschaft scheint zu rufen: Hey, schau mich an, mach was! Und der Mensch machte…bis heute.
Derweil angehalten im Zug. Gezwungen an eine Stelle, gezwungen anderes zu tun. Entschleunigung in der Beschleunigung. Ruheabteil. Keine Gespräche. Musik auf den Ohren. Zeit zum Lesen, denken, sehen…kleine Reisen wie diese, wir machen sie zu wenig und wir schauen zu selten. .
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