Ja, wie schon angedroht konnte ich es mir nicht verkneifen. Ich habe ihn mir gekauft, den koscheren Knigge. Gleich in den Vorbemerkungen fügt der Autor an: „P.S. Den jüdischen Lesern, die das Buch nur gekauft haben, um zu erfahren, was hier mal wieder alles falsch dargestellt wird, sei versichert: Ihre Gemeinde ist nicht gemeint. Dort geht es selbstverständlich anders zu.“ Ja, das kommt mir doch bekannt vor…
Fühlte ich mich schon damals beim Film „Ein ganz gewöhnlicher Jude“ (und dem zugehörigen Buch) sehr verstanden, endlich jemanden gefunden zu haben, der aussprach, was ich dachte – auchg, wenn es hier mit beträchtlichem Ernst zuging, was man von Michael Wuliger (seines Zeichens übrigens Feuilletonredakteur der „Jüdischen Allgemeinen„, lebend in Berlin („Nachtigall, ick hör Dir trapsen.“)) nicht behaupten kann. Herrlich frisch, mit reichlich Eigenironie geht er zu Werke und schreibt das, was in innerjüdischen Kreisen (also zumindest in meinen) an der Tagesordnung ist. Dieses kleine Büchlein ist in jedem Fall, und nicht nur für Nichtjuden, zu empfehlen. Wiedermal mit meinem Appell versehen, nehmt uns/ Euch doch nicht immer so schrecklich ernst. Mit Humor kann das Leben sehr schön sein und gelegentlich sogar leichter… Allerdings gilt es bei der Lektüre eines zu beachten: erhöhte spontane Lachgefahr!
Daher Dank an Herrn Wulinger – und natürlich ist zumindest in Berlin alles anders….
Gebloggt mit Flock Browser
Schreibe einen Kommentar