Aufwachen zum Irrsinn

Als der Trump’sche Schwiegersohn vor Zeiten verkündete, dass Gaza ein wunderbarer Standort für Luxusimmobilien waren, konnte man noch auf einen Irrsinn hoffen. Wer weniger naiv ist, wusste, dass das alles andere als Spinnerei sei, sondern Ernst. Heute Morgen nun das Erwachen zur Nachricht, das Gebiet von seinen Bewohnern zu räumen, um dort schöne Luxusimmobilien zu errichten. Seien wir ehrlich, es geht um nichts anderes als Geschäfte. Doch Menschenleben sind kein Geschäft, Politik ist zwar mitunter ein Handel – aber eben ein Aushandeln, kein Verkauf.

Doch all das ändert sich nun mit Menschen, die für Hilfe in einem Angriffskrieg eine Gegenleistung in Form von Bodenschätzen erwarten, mit Menschen, die den Schmerz von Menschen nicht fühlen, nicht sehen, es nicht wollen, es nicht einmal versuchen, mit Menschen, die nur sich selbst am nächsten sind und glauben, dass eine Welt mit Geld regiert wird. Nun kann man das leichthin behaupten und natürlich ist Geld wichtig für Macht, doch auch die teuer erkaufte Macht ist nichts, wenn die Menschen sich ihr nicht beugen. Die Wirtschaft, das Geld ist stets Steigbügelhalter für Despoten und schreibt dann irgendwann selbstbemitleidend in Historien, dass es „eine schwere Zeit“ war und beklagt sich, dass „die Werke durch den Feind zerstört“ wurden – und kann dann doch irgendwie weiter machen wie bisher. Wie fühlt es sich an, wenn über dein zuhause nur noch als Immobilienobjekt gesprochen wird? Wenn Dein Leben, Deine Zukunft nichts zählt, Du keine „Alternative“ als die Wüste geboten bekommst? Wenn Dich letztlich niemand will, niemand Interesse hat, dass es Dir gut geht? Wir dürfen uns nicht davon vereinnahmen lassen. So schwer es fällt. Und das tut es täglich mehr. Der sich bereits als Kanzler fühlende Friedrich, denkt nicht viel anders, schwärmt vom „Dealmaker“ Trump und vergisst in seiner Selbstüberschätzung, dass in Deals nicht nur Gewinner sind, denn Deals sind etwas anderes als Kompromisse. In Deals gibt es Gewinner und Verlierer. Ein guter Kompromis hingegen verteilt auf die Beteiligten.
In welcher Welt also wollen wir leben? In der der Dealmaker oder in einer, in dem auch der andere gesehen wird und trotz allen Schmerzes die Achtung erfährt, die ein Leben verdient?

Es gibt die Lichtblicke, die Freunde, die geblieben, die klugen Worte der Rabbiner:innen – gerade in den USA. Ich halte mich daran fest und versuche, nicht unterzugehen in all dem Irrsinn in all der Dunkelheit. Ein Leben als Mensch zu leben, weiter Mensch zu bleiben, es ist eine Aufgabe.

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The Plague We Choose | Rabbi Ari Lorge | Central Synagogue NYC

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