Vom Forverts zum Forward und Gerda Taro und Robert Capa in Leipzig

Manchmal schafft man es, Herzensthemen zu platzieren, wie das Engagement im Capa-Haus in Leipzig, das sich von einer Ruine zu einem Zentrum für Fotografie und jüdische Themen oder viel besser Bücher entwickelte. Außerdem haben wir einen Blick auf die wohl älteste noch aktive jüdische Zeitung der USA geworfen. Lassen Sie ruhig Idan Raichel mit Ma’agalim laufen, während Sie das lesen. Hier in der Version mit Gesang. Ich wollte etwas weniger Melancholie für die Sendung erreichen:

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Irgendwann, so scheint mir, kommt wohl die Phase, in der man einen Blick aufs Jiddische wirft. Bei mir selbst war das im Germanistikstudium, Mittelhochdeutsch – was mir übrigens im Gegensatz zu anderen große Freude bereitete. Schon immer ein Faible für andere Schriftzeichen, wollte ich mich ans Werk machen, doch gab es damals nichts Adäquates im deutschsprachigen Raum. ich fand ein Reprint eines alten Lehrbuchs, aber womit üben? Da kam mir der Forverts aus NYC zupass. Die Zeitung war auf Jiddisch und letztlich wollte ich nur lesen üben. Die Zeitung hat sich gewandelt, doch es gibt sie noch immer. Max Böhnel hat sie in NYC besucht und ist auch in die Tiefen des geradezu anachronistischen Archivs abgetaucht:

Und dann gibt es die Herzensdinge: Fotografie. Ich entsinne mich noch, als ich das erste Mal vom Capa-Haus las, als es noch lang nicht den Namen trug. Es war eine Ruine und ich las von Raymond J. Bowman, der vom Kriegsfotografen Robert Capa einen Moment, nachdem er erschossen, aufgenommen wurde. Das geschah in diesem Haus in Leipzig – das Foto ging unter dem Titel „The Last Man to Die“ um die (westliche) Welt. Robert Capa war da vielleicht schon eine Legende. Doch seltsam, als ich begann, mich mit seiner Arbeit und vor allem seinem Leben zu beschäftigen, fiel immer wieder der Name Gerda Taro. Das unterscheidet mich vielleicht, denn oft, viel zu oft, ist ihr Name unbekannt. Vor einiger Zeit erschien ein Roman, der das womöglich ändern konnte, den ich persönlich aber nicht umwerfend fand. Im Capa-Haus überarbeite man jetzt die Ausstellung, denn Gerda war im Gegensatz zu Ihrer Liebe auch Leipzigerin für ein paar Jahre. Ihre Arbeit als Kriegsfotografin wurde lange nicht beachtet, weiblich eben. Doch sie war auch die erste Frau, die in diesem Beruf ums Leben kam. Ich freute mich sehr, dass ich Alexander Moritz gewinnen konnte, sich die Geschichte mal anzusehen und auch über das Haus zu erzählen:

Und da gestern, am Schabbat, der äthiopisch-jüdische Feiertag Sigd war, suchte ich Musik des äthiopisch-jüdischen Musikers Alula Yohanes Tzadik heraus. So unterschiedlich doch die jüdischen Traditionen sein können, so gleichen sie sich doch. Für die Beta Israel, also die äthiopischen Juden wurde Sigd dann auch vor etlichen Jahren in Israel als nationaler Feiertag eingeführt.

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