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irgendwie ich

Geboren und aufgewachsen in Berlin – auf der falschen Seite der Stadt. Geschichte, die noch immer nachwirkt.

Museumsfrau, Netzmensch, spreeverliebt, lesefreudig.

Irgendwie Jüdisch startete 2008. Seit dem ist viel passiert. Was anfing, um über das Leben in Berlin als liberale Jüdin zu schreiben, über die Probleme in und manchmal auch außerhalb der hiesigen Gemeinde, was ein Fenster öffnen wollte zu einer Welt, die für viele noch immer verschlossen und mysteriös scheint, ist durch Hoch und Tiefs gegangen, stand ein paar Mal vor dem Ende, weil es nichts mehr zu erzählen gab.
 
Heute schreibe ich über alles, was mich bewegt – bei weitem nicht nur Jüdisches. Mein Leben wird durch Museen und Ausstellungen bestimmt. Ich wurde geprägt durch ein Leben in der DDR, das man niemandem wünschen möchte, auch das ist hier ein Thema.
 
 
 

Seit meiner Abiturzeit arbeite ich in Museen und Galerien. Nach dem Abitur kam zunächst eine kaufmännische Ausbildung. Im Anschluss studierte ich Sonderpädagogik und arbeite nebenher wieder in Museen. Im jüdischen Museum arbeite ich im Besucherservice, in der Veranstaltungsplanung und -organisation und zuletzt als Referentin der Programmdirektorin Cilly Kugelmann. Irgendwann war es Zeit für Neues. Mein Arbeitsweg führte mich weiter in museale Einrichtungen wie Berliner Gedenkstätten und Galerien. Heute arbeite ich seit zwei in Vollzeit in einer Gedenkstätte in der Onlineredaktion.

Privat bin ich eine leidenschaftliche Museumsbesucherin, lerne auch viel für meine eigene Arbeit. Über meine Besuche und Eindrücke schreibe ich hier.

Dennoch gibt es hier noch immer ein Hauptthema: jüdisches Leben – oder besser, mein jüdisches Leben. Durch die gesellschaftlichen Änderungen der letzten Jahre verschob sich der Schwerpunkt zu Berichten über antisemitische Erlebnisse. 2018 durfte ich beim Droemer Verlag ein Buch mit dem Titel „Schonzeit vorbei“ veröffentlichen, das sich ausschließlich diesem Thema widmet.

Diese Seite hier ist und bleibt privat. Ich schalte keine Werbung, bekomme dafür keine Bezahlung und betreibe den Blog mit all seinen Kosten auf eigene Rechnung als mein Hobby.

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25 Kommentare

  1. Conrad Pia Margarete Conrad Pia Margarete

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  2. Dirk Burmester Dirk Burmester

    Liebe Frau Grossmann,
    die Angriffe auf Juden in Deutschland beschämen mich, machen mich wütend und traurig. Gegenüber SPON sagten Sie, sie fürchteten einen latenten Antisemitismus in der gesellschaftlichen Mitte. Ich hoffe, dass Sie sich irren – die berühmte schweigende Mehrheit weiß vermutlich einfach nicht, wie man konkret helfen kann. Zivilcourage fällt ohnehin vielen Menschen schwer. Und vor jugendlichen Migranten haben im Konfliktfall sicherlich viele Bürger schlicht Angst.
    Wenn ich wüsste, wo ich mich engagieren kann für ein angstfreies Leben von Juden in Deutschland, wäre ich sofort dabei.
    Lassen Sie uns nicht alleine.
    Beste Grüße

    • Lieber Herr Burmester, vielen Dank für Ihre Worte. Wissen Sie, Antisemitismus äußert sich ja nicht nur in diesen schlagzeilenmachenden Ereignissen. Er äußert sich eben auch daran, dass man von nichtjüdischen Deutschen gesagt bekommt, man solle sich besser anpassen, alle vermeintlich deutschen Feste feiern, er äußert sich durch das Beurteilen von Menschen wegen ihrer Familiengeschichten, durch die immer vorhandenen kleinen Sticheleien, die eben nicht so sehr sichtbar sind. Die Dinge, die einst vielleicht eher versteckt am Stammtisch stattfanden und jetzt unter dem Mantel „Das wird man doch mal sagen dürfen“ in die Welt getragen werden. Es ist eben der Boden auf dem alle Arten von Hass gedeihen kann. Ich stimme Ihnen zu, Vorfälle wie der letzte, sie sind Futter für die Hassenden, vermeintliche Gründe. Fakt aber auch ist, dass nur eine einzige Frau, aus einer Menge eines gefüllten Cafés eingeschritten ist…Und eine Menge zusammen kann einen einzelnen Angreifer vertreiben. Ein einzelner Mensch, so gebe ich Ihnen recht, mag Angst haben – er kann aber auch telefonisch Hilfe holen.

      Ein Rezept habe ich auch nicht. Ich glaube an gewisse Grundsätze, von denen ich mich nicht abbringen lassen werde. Tun Sie es auch nicht und wir sind vielleicht ein Stück weiter.

      Herzlichst, J.

      • Hallo Grossmann
        Ich betrachte mich als Mensch und als Bürger dieser Welt.
        Ich kann nicht verstehen, das kulturelle unterschiede uns trennen. Ich sehe in erster Linie den Menschen und nachher die KulturAlles Gute für Sie und Grüsse aus der Schweiz
        W. Wochner

  3. Julian Julian

    Liebe Frau Grossmann,
    besonders in letzter Zeit ist viel von judenfeindlichen Ereignissen und den damit verbundenen Einstellungen zu lesen. Ich muss zugeben, dass ich es am Anfang eher für vereinzelte Probleme gehalten habe. Aber gerade solche Experimente wie das mit der Kippa zeigen, dass manche es für ganz normal halten das Judentum abzulehnen. Ich denke viel darüber nach und kann es einfach nicht verstehen. Bei dem oben erwähnten Fall kann ich mir nur vorstellen das die Leute von der Gewalt erstmal geschockt waren, das soll aber natürlich keine Entschuldigung sein. Ich möchte Ihnen nur versichern das ich und viele andere jederzeit für sie aufstehen würden und für jeden der angegriffen und bedroht wird. Und wenn sich Menschen wegen ihres Glaubens nicht mehr sicher fühlen darf man das nicht hinnehmen.
    Liebe Grüße

  4. Joachim Henrichs Joachim Henrichs

    Sehr geehrte Frau Grossmann,
    gerade habe ich in den Tagesthemen ( 18.07.) den Beitrag über den zunehmenden Antisemitismus in Deutschland verfolgt. Ich finde es beschämend, selbst dann, wenn ich den historischen Hintergrund ausblende. wie die Mehrheit aller Deutschen lehne ich Antisemitismus ab.
    Es gibt hier bei uns einen kleinen privaten Lesekreis. Wir suchen uns Bücher aus, über die wir dann sprechen und dikutieren, zuletzt z. B. „Das Landgericht“. Immer wieder taucht die Frage nach dem historischen Ursprung des (bitte verzeihen Sie das Wort) des Judenhasses in Deutschland und Europa auf, das lässt sich ja bis ins frühe Mittelalter zurückverfolgen. Haben Sie eine Erklärung dafür?
    Bleiben Sie mutig!
    Mit Hochachtung
    Joachim Henrichs

  5. Michael Torka Michael Torka

    Guten Abend liebe Frau Grossmann,
    keinen Kommentar von mir als „Neuleser“ heute Abend, nachdem ich durch einen Fernsehbeitrag auf Ihren Blog stieß, sondern einen herzlichen, neugierig-wissbegierigen Gruß an Sie aus Frankfurt am Main – aber auch Frankfurt an der Oder wäre für mich okay gewesen ;-) – verbunden mit dem Wunsch viel aus Ihrer Feder zu lesen, zu lernen und verstehen zu können, auch vor dem Hintergrund sowie aus den Lehren, dass unsere Geschichte niemals vergessene Geschichte werden darf, und einer Fassungslosigkeit beim Lesen von aktuellen Geschehnissen, für die ich kein Verständnis habe, und die von uns allen überhaupt sowie mehr gelebte Zivilcourage einfordert. So freue ich mich auf Ihre Gedanken, Inspirationen und natürlich Tipps für die sprichwörtlichen „Leseratten“. Herzliche Grüße, ich freue mich und bin gespannt.

  6. Axel Busch Axel Busch

    Hallo Frau Grossmann,
    meine Mutter hatte vor ’33 in Berlin viele jüdische Freunde und Bekannte. So habe ich schon als Kind – wenn sie mal über die Zeit erzählt hat – immer vermittelt bekommen, dass es sich um ganz normale Mitbürger handelte.
    Später hatten wir in Hannover häufig Kontakt mit einer jüdischen Familie, der Mann war ein witziger Typ, der immer wieder jüdische – und manchmal leicht anzügliche – Witze erzählte.
    Viele Jahre habe ich in Köln viele Jahre neben einer jüdischen Familie gewohnt, der Kontakt war immer freundlich nachbarschaftlich.
    Mein Sohn hat vor einiger Zeit eine bildhübsche Sportlerin/Studentin jüdischen Glaubens kennengelernt. Ich hätte ihm gern gegönnt, dass die zwei die Basis zu einer Beziehung finden … vielleicht klappt’s noch?
    1248, als der Bau des Kölner Doms begann, hatten Köln und Paris je etwa 40.000 Einwohner und waren damals die größten Städte Europas. Jetzt leben in Köln rund 1.040.000 Einwohner, eine Million mehr, Menschen aus allen Teilen der Welt. Und sie alle fühlen sich – nach einiger Zeit – als „Kölsche“. Ich liebe es.
    Allerdings: Meine Jazz-Ohren hassen jüdischen Schnulzen-Jazz; aber auch jegliche Schnulzenschlager aus anderen Ländern, deshalb aber doch nicht die Menschen.
    Freundliche Grüße,
    Axel Busch

  7. Annette Annette

    Ich habe ihren Blog gestern über die Tagesthemen entdeckt. Ich werde ihn jetzt öfter besuchen. Mir schwankt, dass die nahe Zukunft wieder aufrichtige Menschen mit Zivilcourage und Rückgrat fordert. Ich wünsche Ihnen und allen friedlichen „Randgruppen“ in Europa alles Gute. In einer Gesellschaft ohne will ich nicht leben.

  8. Joachim Seeger Joachim Seeger

    Ich habe über Sie gerade einen Bericht in der ARD gesehen. Hetze und blinder Hass haben leider Hochkonjunktur. Ich finde, der sogenannte Antisemitismus ist überbewertet. Damit will ich keinesfalls das Nazitum/Neonazitum oder die politischen Extremisten verharmlosen. Es ist in meinen Augen aber eher so, dass bei vielen Menschen in Ermangelung einer attraktiven, Sinn erfüllten Lebensperspektive die Alternative im zügellosen Ausleben spontaner, rudimentärer Emotionen zu liegen scheint. Hass dient als Ventil zur Kompensation des unterschwellig eigenen, negativ bewerteten Selbstwertgefühls, also so eine Art Projektion und Schuldverlagerung bzgl. des eigenen Versagens oder der eigenen inneren Lehre. Ob wir AFD, NPD wählen, Reichsbürger spielen, Juden hassen, Diebstähle begehen, das Finanzamt oder Versicherungen betrügen oder Flüchtlinge diffamieren, all diese negativen Beispiele scheinen die Auswüchse derer eines prozentualen Anteils unserer Gesellschaft zu sein, die versucht, ihrem sinnlosen Leben eine vermeintliche Daseinsberechtigung zu geben. Das ist ein offensichtlich weltweit vorkommendes Phänomen, das von einigen Gruppierungen/Interessensgemeinschaften benutzt wird, um daraus Kapital zu schlagen. Es erfordert stete Wachsamkeit und gesellschaftspolitisches Engagement, diesen permanenten Entgleisungen mit eigenem Werteschema entgegen zu stehen. Sie selbst tragen dazu mit Ihrem Block einen respektablen Beitrag bei. Dazu darf auch gehören, die selbstgerechte Politik seitens Israel gegenüber den Palästinensern zu kritisieren. Gerade die Juden müssten doch verstanden haben, dass die Unterdrückung einer schwächeren Minderheit durch eine überlegene, international stark unterstützte Übermacht ein Unrecht ist und keine Zukunft haben kann.
    Ich möchte an dieser Stelle sagen: Es gibt genug Anhaltspunkte für die in allen Kontinenten und Staaten vorhandene, große Anzahl von Menschen, die gegen jede Art von Unrecht auf die Straße gehen und „Nein“ sagen. In Deutschland wie auch in Israel oder anderswo wie auch in diesem Blog. Die Welt braucht mehr Sichtbarkeit von diesen Leuten. Den Staatslenkern muss grenzüberschreitend klar gemacht werden, wo die wahren Prioritäten liegen. Insofern gibt es eine Pflicht zur Einmischung in die inneren Angelegenheiten von anderen Staaten. Die drastisch voranschreitende Globalisierung in allen Lebensbereichen bedingt, dass die weltlichen wie regionalen Missstände nur mehrheitlich und gemeinsam gelöst werden können.

  9. Christian Dudenhausen Christian Dudenhausen

    Liebe Frau Grossmann,

    auch ich habe gestern abend in den „Tagesthemen“ den Bericht über Sie gesehen und war sehr beeindruckt. Jedes Mal, wenn über dieses Thema gesprochen wird oder auch dann, wenn man im Fernsehen Filme darüber sieht, werde ich an ein Buch erinnert, das seinerzeit auch mal verfilmt wurde: In der Schule haben wir damals dieses Buch im Deutschunterricht durchgenommen und ich muß aus heutiger Sicht sagen: Es gab kein besseres Buch, das über die damalige Zeit berichtet und erzählt hat wie dieses. Es hieß: „Ein Stück Himmel“ von Janina David. Es schilderte die bewegenden Erinnerungen an eine Kindheit als jüdisches Mädchen in Polen während des Zweiten Weltkrieges.
    Ich wollte jetzt keine Werbung für irgendein Buch machen, aber dieses Buch ist mir seinerzeit besonders ans Herz gewachsen und ich kann es nur jedem empfehlen, der sich mit dieser furchtbaren Zeit näher auseinandersetzen möchte. Es sei vor allem denjenigen empfohlen, die keine Ahnung davon haben, wie es damals war, wenn man als Jude Angst davor hatte, entdeckt zu werden.
    Ich bin erst nach dieser Zeit geboren worden, Ende der 60er Jahre, aber wenn heute die Juden wieder Angst haben müssen, dann finde ich das ganz schlimm. Und daher finde ich es ungemein wichtig, daß sich solche Menschen wie Sie so engagieren und aufbegehren. Wir brauchen keine Menschen, die wegsehen, sondern welche mit Zivilcourage, damit dieses braune Gedankengut sofort im Keim erstickt wird. Es ist gut und wichtig, daß sich Menschen wie Sie dagegen stemmen. Aber auch jeder einzelne von uns sollte seinen eigenen kleinen Beitrag dazu leisten, damit nicht eines Tages wieder ein neues „Dritte Reich“ entsteht. Denn das will mit Sicherheit niemand.

    In diesem Sinne weiterhin ein Gutes Gelingen !

    Freundliche Grüße

    Christian D.

  10. Rainer Seifert Rainer Seifert

    @ Joachim Seeger

    Ich finde es unerträglich, dass Sie eine demokrtaisch legitimierte Partei in dieser Aufzählung mit den anderen Namen erwähnen. Dann sind deren Wähler, noch mehr wohl die Parteimitglieder, alle Nazis? Meine Empfehlung: Einfach mal nicht nur der einseitigen Berichterstattung bei den Ö/Rsowie der mainstream Presse schauen. Im Netz Reden im Deutschen Bundestag von Dr. Curio u.a. wirklich sehr gute Reden anhören. Frau Vera Lengsfeld betreibt eine sehr gute Seite, wo total fair berichtet wird. Und nein, sie ist nicht Mitglied in der AfD, wie die FAZ berichte hat, sondern nach früherer Mitgliedschaft bei den Grünen noch immer in der CDU.

    Kennen Sie zufällig den Spruch Rosa Luxemburgs? „Freiheit ist immer die Freiheit der Anderen?“

    Wer natürlich vor den Geschehnissen, betr. des unkontrollierten „Asylbegehrens“, sprich 98% Wirtschaftsasylanten, beide Augen fest verschließt, der wird auch mit den Auswirkungen leben müssen. Menschen mit klarem Blick abe rleider auch.

    Dass diese Menschen alles andere als Freunde Israels und jüdischer Mitbürger sind, sollte hinreichend bekannt sein. Die Auswirkungen werden wir alle spüren dürfen. In Frankreich ist ja der Auszug jüdischer Bürger nach Israel aufgrund islamischer Übergriffe bereits in vollem Gange. Somit ist mir die Aussage von Frau Knobloch und Herrn Schuster, wir müssten – aufgrund der Nazi-Vergangenheit – nun alle „Schutzsuchenden“ die Einlass ( in unsere Sozialsysteme ) begehren, auch aufnehmen, nicht vermittelbar.

    Wenn Deutschland nicht mehr das Land ist, in dem ich aufgewachsen bin (und in dem leider während der Adenauer Ära im Westen alte Nazis wie der Mitautor und Kommentator der schlimmen Nürnberger Rassegesetze, Hans Maria Globke, Adenauers Innenstaatssekretär und somit höchster Beamter der BRD war), dann bleiben mir, im Gegnsatz zu Frau Knobloch und Herrn Schuster, kaum Möglichkeiten anderswo Unterschlupf zu finden.

    Während meiner aktiven Zeit als Bundesbeamter hatte ich zwei Kollegen jüdischen Glaubens. Über mehr als drei Jahrzehnte gab es keinerlei abfällige Äußerungen. Ja, es war überhaupt kein Unterschied zu Nichtjuden jemals erkennbar. So viel mal zum angeblichen Judenhass breiter Bevölkerungskreise. Das war bei uns absolut kein Thema. Wohl aber die bereits damals erkennbare Ghettobildung von Menschen islamischen Glaubens. Konnte man mit fast jedem Türken, sofern er ein wenig unsere Sprache verstand, noch gut auskommen, so hat sich das weitgehend seit der Erdogan Diktatur geändert.

    Wer nicht seinerzeit die Bildung nordafrikanischer Familienclans mit all ihren schier unvorstellbaren Auswüchsen unterbinden konnte, der wir der jetzigen Invasion natürlich erst recht nicht Herr werden. Einfach mal nachrechnen, welcher Bevölkerungsanteil mit „nur“ 200 000 Neubürgern islamischen Glaubens p.a. plus Familiennachzug und reicher Kinderschar in wenigen Jahrzehnten hier die Mehrheitsrechte einklagen, bzw. eher beanspruchen, wird.

    Zumal einige Handlungen der Regierung Israels die Wut dieser Menschen weiter anstacheln wird. Welche Handlungen das sind, setze ich mal als bekannt voraus. Für Leute wie Mr Blankfein, den selbsternannten Banker Gottes empfinde allerdings auch ich eine stark gesteigerte Antipathie.

    Wie sagte Helmut Schmidt so treffend? Mit Zuwanderung aus islamischen und afrikanischen Staaten beseitigen wir nicht unsere Probleme, sondern holen uns neue Probleme ins Haus. Genau das erleben wir nun. Frei nach dem Motto: Jeder gegen jeden.

    Aber nach Herrn Altkriminologen Pfeiffer sind ja die meisten Gewalttaten von Asylbewerbern gegen die eigene Klientel gerichtet. Wie menschenfeindlich ist denn diese Aussage? Ist das nun etwa weniger schlimm?

    Unter anderem informiere ich übrigens über Mitteilungen des „Gatestone Institute“.
    Dort wird ausführlich über die Gefahren unkontrollierter Zuwanderung nach Europa und über die Blindheit unserer verehrten Gutmenschen berichtet.

    Ach ja, es ist eine israelische Seite.

  11. Dr. Alexander Muschik Dr. Alexander Muschik

    Liebe Juna Grossmann,
    gerade habe ich Ihr Interview bei Sputnik gesehen, das ich sehr interessant fand. Die von Ihnen geschilderten Alltagserfahrungen machen mich wirklich sprachlos.
    Als ich als Jugendlicher über den Holocaust erfahren habe, war ich empört und frage mich noch heute, wie so etwas in einem Land wie Deutschland passieren konnte. Inzwischen habe ich eine Ahnung und glaube, dass Hanna Arendt mit Ihrer Theorie von der „Banalität des Bösen“ leider recht hat.
    Ich bin dann als junger Mann nach Israel und mit der Aktion Sühnezeichen nach Auschwitz gefahren und habe mich viel mit jüdischer Geschichte und Kultur beschäftigt.
    Was mich allerdings seit Jahren zunehmend stört, ist die Instrumentalisierung des Holocaust, die den Opfern in keiner Weise gerecht wird und die zu einer Relativierung der Verbrechen führt. Ich glaube, dass viele Menschen das spüren und dies auch eine Erklärung für den Unmut sein kann. Dies ist aber natürlich keine Entschuldigung für unflätiges Verhalten oder groben Antisemitismus.
    Sind Sie eigentlich mit Victor Grossmann verwandt? Ab und zu lese ich Beiträge von ihm im Neuen Deutschland und finde seine Lebensgeschichte sehr spannend.
    Ich glaube, dass Deutschland junge kritische jüdische Vertreter wie Sie braucht und würde es sehr bedauern, wenn Sie das Land verlassen würden.
    Ihnen alles Gute und viele Grüße aus Hamburg!
    Alexander Muschik

  12. Angela Langer Angela Langer

    Liebe Frau Grossman,
    „Jude – na und?“
    Ich habe Sie gerade in einem Beitrag im ZDF gesehen und kann Ihnen nur zustimmen.
    Religionszugehörigkeit sollte kein Qualitätsmerkmal sein…. Egal aus welcher Sichtweise. Beachtet werden sollte nur wenn diese zu Extremismus und Gewalt führt.
    In diesem Sinne: Jude, Christ, Moslem, Buddhist, Atheist…… Na und? Es zählt nur dir Menschlichkeit.
    Ich freue mich über Vielfalt und auf Ihre weiteren Blogs.
    A. Langer

  13. Udett Schaffrath Udett Schaffrath

    Hi Frau Grossmann,

    Ich war absolut schockiert als ich gerade eben den Beitrag in Frontal gesehen habe (läuft im Hintergrund immer noch). Ich habe es aber nicht mehr vor der Glotze ausgehalten und musste schnell auf diesen Blog nur um zu sagen: Es gibt auch noch „normale“ Menschen,
    Ich habe so etwas in meinem Umfeld noch nicht erlebt, aber ich bin auch kein Jude sondern Atheist. Aber nur weil ich den Glauben andere Menschen nicht teile, bin ich ja nun nicht besser oder schlechter als die.
    Während ich das hier schreibe frage ich mich ob ich nicht einfach mal den Versuch machen soll und mit einer Kippa durch Hamburg laufe. Nur um die Reaktion der Mitmenschen zu erfahren.
    Ist wahrscheinlich eine blöde Idee und ich denke auch mal ziemlich respektlos gegenüber allen gläubigen Juden.

    Es macht mich einfach unendlich traurig zu sehen wie der Hass auf alles Fremde in Deutschland, bzw. Weltweit auf dem Vormarsch ist.

    Viele Grüße aus Hamburg und danke für Ihren Blog!

    Udett Schaffrath

  14. Lothar Schröder Lothar Schröder

    Hallo Frau Grossmann
    Wenn ich über Antisemitismus höre habe ich ein Bild vor den Augen.
    Leid, Rassismus, Diskriminieren, Ausgrenzen, Verfolgen,Gewalt Hass…….
    Es ist eine Zeit wo Hass und Vorurteile in den Köpfen der Menschen ist die es immer noch nicht schaffen über den Tellerrand zu schauen.
    Menschen denen es nicht gelingt eine andere Haltung einzunehmen.
    Was leid und Krieg mit uns gemacht hat ist vergessen. Es ist eine ständige Provokation die Menschen zu sehen die ständig Hass und Gewalt verbreiten.
    Ich werden stark an die Zeit des Nationalsozialismus erinnert.
    Die Verbale Hass Sprache und ständig auf dem Rechten Auge blind ist.
    In meinem Leben gehören alle Menschen und Glaubensrichtung zu meinem Leben
    und das Judentum gehört für mich schon lange dazu.
    Ich bin mit ihnen Solidarisch irgend wie Jüdisch
    Ich wünsche mir und andere eine liebevollen und Respektvoller Umgang
    miteinander.
    Viele Grüße aus dem Ruhrgebiet
    Lothar Schröder

  15. ich ich

    „…(in Berlin als) liberale Jüdin…“ <== irgendwie ich, aha ;-)

    also eine (weibliche Person), die dem liberalen Judentum (Strömung innerhalb des religiösen Judentums) zugehörig ist, oder eine, die ggf. auch hätte schreiben können:

    "..(in Berlin als) sowohl liberal als auch Jüdin…"

    also eine (weibliche Menschin), die halt zur Zeit (die Freiheit betreffend) in Berlin wohnt UND seit Geburt Jüdin ist.

    an anderer Stelle:

    "…Ich vermisse so sehr die Wochenabschlüsse zum Schabbat, die Melodien ohne die eine Woche nicht zum Ende kommt, ich vermisse das Zusammensein mit den Freunden danach…"

    hmm, also das Liberale kann das Vermissen nicht in Schach halten. Das Vermissen überwiegt nicht nur, sondern es kommt noch die Sehnsucht danach hinzu.

    Ich greife dann (irgendwie einfach) mal vor:

    Viel Glück (in irgendeiner Stadt) innerhalb Israels :-)

    Mike grüßt

  16. Wutewicz Detlef Wutewicz Detlef

    Liebe Frau Grossman,
    nicht erst seit ihrer Lesung vom 22.02.19 in Hildesheim beschäftigt mich eine besondere Frage:
    Das Buch ´Die Hungrigen und die Satten´ von Timur Vernes handelt von einem gigantischen Flüchtlingsstrom in Richtung Deutschland, der schließlich durch eine vermeintliche Bombardierung der die Flüchtlinge transportierenden Busse ein tödliches Ende nimmt.
    Fazit ist jedenfalls, dass die Bombardierung von Tarnkappendrohnen ausgegangen sein muss. Also Kriegsgeräte, über die nur die USA und Israel verfügen. Mal abgesehen davon, dass auch andere Nationen über Tarnkappendrohnen verfügen und in diesem Beispiel ca. 3000 Busse ´erfolgreich´ zerstört werden mussten um auf eine Opferzahl von 300.000 Flüchtlinge zu kommen, enthält das Buch auch eine Reihe anderer Ungereimtheiten. Auf jeden Fall hat das in meinen Augen nichts mit Satire oder auch ernster Satire zu tun. Ich bin vielleicht zu unbelesen, um das beurteilen zu können, aber für mich hat es keinen Unterhaltungswert und bleibt mir nur noch ärgerlich in Erinnerung.
    Muss denn immer Israel verantwortlich sein, wenn irgendwo etwas außer Kontrolle gerät? Und ist das nicht schon antisemitisch, auch wenn es nur eine fiktive Geschichte ist? Das alles erinnert mich sehr an das ´Protokoll der Weisen von Zion´ oder die Schuldzuweisungen und Phantasien zum 9.11.
    Als gelernter Diplomingenieur der jetzt aber im Ruhestand lebt erlauben Sie mir bitte eine Anmerkung in eigener Sache. Ich habe Ihr Buch noch nicht in Gänze gelesen, stimme aber mit Ihnen in allem überein. Vielleicht wäre es gut, wenn Sie auch beschreiben könnten, wie Antisemitismus definiert wird, z.B. anhand der 3D-Regel (Dämonisierung, Delegitimierung, doppelte Standards) oder um mit Fr.Lipstadt zu sprechen: Antisemitismus ist, wenn man Juden mehr hasst als unbedingt nötig. Antisemitismus ist irrational und aus Holzköpfen nicht heraus zu bekommen. Gerade ältere Menschen halten ´nur´ den Holocaust für antisemitisch und scheinen einen Freibrief für Äußerungen zu haben, mit denen sie regelmäßig die Grenze des Erträglichen überschreiten.
    Das gilt selbstverständlich auch für junge Leute. Mein Sohn hat in der Schule schon Prügel bezogen, weil er ein israelisches T-Shirt trug. Die Schulleitung war nur um den Ruf der Schule besorgt und zum Glück ist seitdem nichts mehr passiert, sonst wäre ich wahrscheinlich geplatzt.
    Ich hoffe, dass Ihnen das nicht passiert und wünsche, dass Sie eine gute Zeit haben und freue mich, wenn Sie sich weiterhin so engagieren. Vielen Dank dafür und viele Grüße aus Lamspringe.
    Detlef Wutkewicz

  17. Werner Buzan Werner Buzan

    Liebe Frau Grossmann,
    ich habe eben den Bericht im heute-journal gesehen und möchte Ihnen mitteilen, dass ich jüdisches Leben in Deutschland, so wie es heute dankenswerter Weise wieder stattfindet, als eine große Bereicherung und Genugtuung empfinde, wenn ich an die unsagbaren Verbrechen denke, welche Deutsche dem jüdischen Volk angetan haben. Ich sehe mich an der Seite jedes Juden in Deutschland, der hier leben und seinen Glauben nicht verstecken will. Alles Gute für Sie persönlich und alle Juden hier in unser aller Land!
    Mit herzlichen Grüßen
    Werner Buzan

  18. Jakov Grojsman Jakov Grojsman

    Hallo! Frau Grossmann. Sie machen gute Sachen, nur das bringt nicht. Viele denken, dass wie sind nur Religionsgemeinschaft. Das stimmt nicht . Wir sind das Volk, das
    seit Mittelalter hier lebt und was hat es gebracht? Hass gegen uns noch vor und nach Martin Luther zeit bis heute! Das ein teil meines Volkers in Deutschland lebt kann ich nicht nachvollziehen. Nach alles, was war und ist. Nach Halle, Chemnitz und 43%, Antisemiten in Deutschland, laut letzte Umfragen, Ein Guter Beweis, das wir sind das Volk ist Anna Frank, Katholikin(Glaube) und Judin(Volkszugehörigkeit) Gott sei Dank das die Russen hatten meine Familie gerettet. Ich bin in Russland geboren und bin ich Stolz, Russische Jude zu sein. Mit freundlichen Grüßen!

  19. Wolfgang Soukup Wolfgang Soukup

    Hallo Frau Grossmann,
    Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit haben, ohne jede Diskussion, keinen Platz in unserer Gesellschaft. Was mich bei der ganzen Thematik um Judentum jedoch stoert, dass man versucht dieses Thema über die Diskriminierung anderer Minderheiten zu stellen, was wohl der deutschen Historie geschuldet ist.
    Ich denke es wäre fuer alle Seiten hilfreich entspannter und objektiver mit diesem Thema umzugehen. Sehr oft wird Kritik an Israel sofort mit Antisemitismus gleichgesetzt. Die israelische Politik und den Umgang mit den Palistinenser z.Bspl. kann ich in keinster Weise gutheisen. Sehr schnell redet man hier von terorristischen Aggressoren und von juedischen Opfern. Das entspricht lange nicht mehr der Realitaet.
    Ich rede hier bewusst von Israelis und nicht von Juden. Man sollte auch in diesem Umfeld eine Entreligionisierung anstreben.
    Haben Sie in Deutschland schon einmal gehört, dass ein Katholik einen Menschen getötet hat, ich noch nie. Es ist immer ein 43 jähriger Mann, etc.
    Verstehen Sie mich nicht falsch, aber die Angst eines Muslimen in Deutschland interessiert niemanden, bzw. ist ein Randthema. All das ist Ihrer Sache nicht dienlich.
    Lassen Sie uns Menschlichkeit über alles stellen, egal mit welchem Backround. Ich fände es toll, wenn gerade Sie als Juedin dieses Thema generell aufgreifen wuerden.
    Auch in Israel sind viele junge Menschen des Themas ueberdruessig und möchten offen und menschlich mit Ihren Nachbarn umgehen und prangern diese ewig nach hinten gerichtete Sichtweise an.
    Viele Gruesse aus Liberec/CZ

  20. Norbert Habermann Norbert Habermann

    Hallo Frau Grossmann
    Ich habe gerade im TV den Bericht über Sie gesehen. Es tut mir echt leid, dass man sich in diesem Land überhaupt mit solchen Themen beschäftigen muss oder sollte.Ich lebe sehr zurück gezogen und habe nur einen kleinen Bekanntenkreis. Es war noch nie ein Thema bei uns, wo man seine Wurzeln hat, was man glaubt, oder was seine partnerschaftliche Intuition ist. Natürlich feiert man nicht nur und redet über „Gott und die Welt“. Es ist schon interessant, wenn man plötzlich feststellt, dass jemand aus der Truppe einen komplett anderen Background hat. Dafür leben wir doch. Alles andere kennen zu lernen. Man muss es ja nicht für sich selbst mögen, aber man sollte alles andere akzeptieren. Als sich eine Hochzeit mit meinem EX-Schwager und seiner Frau anbahnte und sie mir beim gemeinsamen Kochen plötzlich sagte, sie ist Jüdin, hab ich einen blöden Spruch von mir gegeben. Ich sagte: „Nobody is perfekt“. Viel später sagte sie mir, dass das der beste Spruch war, den sie von beiden Familien gehört hat. Ich mag Menschen, oder auch nicht. Alles andere ist mir egal. In diesem Sinne, zeigen Sie weiterhin die Missstände in diesem ,unserem Land auf,. Meine Unterstützung haben Sie. Aber bitte, behalten Sie im Hinterkopf, es gibt auch „normale Leute“.

  21. Liebe Juna!
    In meinem letzten Brief an dich hatte ich mich auf deinen Beitrag in NDR-Kultur vom 26.1.20 bezogen, in dem du dich mit der deutschen Erinnerungskultur auseinandersetztest
    . Ich komme aus einer nichtjüdischen Familee und arbeite moralisch und historisch an dem deutschen Holocaust seit ich mich erinnern kann.
    Nun habe ich ein Buch geschrieben, bislang unveröffentlicht, weil gerade erst fertiggestellt: Hamburg-Eifel 1944-1948 und bin damit auf Lesereise. Das Hauptthema dieses Romans ist die Entnazifizierung, wenn man sie denn überhaupt so bezeichnen kann.(Das gerade sich vollziehende Desaster der FDP, erinnert ein wenig an die bundesdeutsche Frühgeschichte.)
    Gestern besuchte ich ein norddeutsches Gymnasium, brachte mein Manuskript mit und einen Koffer mit Erinnerungsstücken, die ich für mein Thema im Zuge meiner Recherchen gesammlt hatte und las vor einer 6.Klasse. Ich war erstaunt, wie aufmerksam und interessiert die Kinder waren und wieviel sie über die Vergangenheit wußten, Dann im anschließenden Unterrichtsgespräch sehr interessante Beiträge lieferten. Sie nahmen sich vor, sich selber auf die Suche nach Vergangenem in ihrer Familie zu begeben. Das war die Hausaufgabe der Lehrerin. Also wurde hier ein möglicher Weg zum Erinnern beschritten.

  22. Hola Juna.
    Schönes und wichtiges Gespräch auf Deutschlandfunk.
    Beste Grüße aus der Ferne.
    René

  23. Iris Bohnert Iris Bohnert

    Liebe Frau Grossmann,
    ich habe heute einen Beitrag mit Ihnen im DLF gehört und freue mich über Ihr Engagement. Danke! Ich gebe Ihnen recht : wir brauchen ein waches, achtsames und wertschätzendes Miteinander.
    Herzliche Grüße aus Hamburg und bis bald
    Iris Bohnert

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