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Filmbetrachtung „Women in Sink“

Filmbetrachtung "Women in Sink"
Das Jüdische Filmfestival Berlin und Brandenburg ist in diesem Jahr größer, mit mehr Spielorten als vorher und doch bekommt man es quasi nicht mit. Umso dankbarer bin ich B., dass sie mir gestern schrieb, ob ich nicht Lust hätte, mit in der Nähe ins Kino zu kommen. Im Rahmen des JFF liefen dort zwei Filme: „Women in Sink“ und „Humus – The Movie„.

Von letzterem war ich weniger begeistert. Daher nur ein paar Worte: eine schöne Idee, mit interessanten Charakteren, die m.E. aber zu wenig herausgearbeitet wurden. Es erscheint alles etwas schwammig, unkonkret. Dennoch, man verlässt den Film mit reichlich Appetit auf Humus und dem Wissen, wo es in Israel den besten gibt. Ein Protagonist eröffnete mittlerweile zwei Lokale in Berlin.

Der Film der eigentlich ganz still daher kam und durch seine schlichte Herangehensweise gar nicht so viel zu versprechen schien, war es, der mich begeisterte – und der mit Hoffnung gab. Hoffnung, dass es doch noch eine Chance gäbe auf Frieden. Iris Zaki montierte in eine Kamera über dem Haarwaschbecken eines Friseursalons in Haifa in einer, man würde wohl sagen gemischten Nachbarschaft. Sie kam her, mit dem Ziel arabische Frauen zu ihren Erfahrungen mit der Diskriminierung im Land zu befragen – und fand etwas ganz anderes. Frauen, für die es keine Rolle spielt, an was die andere glaubt, wo sie her kam und warum. Die einfach nur ihre Leben leben wollen und nicht viel davon halten, was man allgemein vermitteln will. Sie versuchen, dem zu entgehen und sind das beste Beispiel dafür, dass Frieden gelingen kann, wenn man das Ego außen vor ließe.
Ein wunderbarer kleiner Film der mehr zeigt als jede Nachrichtensendung. 
Wer schnell ist, kann ihn heute in Berlin noch um 16 Uhr im fsk sehen und sollte die Chance nutzen.

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