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Daniel Friedman: „Der Alte, dem die Kugeln nichts anhaben konnten“

Daniel Friedman: "Der Alte, dem die Kugeln nichts anhaben konnten"

Ja, ich gebe zu, als im Buchladen meines Vertrauens (oder dem, in dem ich mich gerade befand) herumschmökerte, war es vor allem das Cover, das mich zum Kauf bewog. Aber dann war der Protagonist Buck Schatz ja auch irgendwie jüdisch und irgendwie…ja, ich immer…irgendwie. Also gekauft und durchgerauscht.

Es ist ein unterhaltsamer Krimi über einen 87jähren Ex-Cop, der herausfindet, dass ein Nazi, der ihn in der Gefangenschaft fast umbrachte doch noch lebt und mit einem Goldschatz den Weg in die Freiheit in den USA geschafft hatte. Auf die Suche nach dem Nazigold geht er mit seinem Enkel Tequila, der nicht unterschiedlicher sein könnte.
Es ist keine ausgefeilte Handlung. Dennoch liest es sich schnell und durchaus vergnüglich. Persönlich liebe ich die Bücher, in denen Juden abseits der ewig deutschen Wahl von entweder schwer am Schicksal der Ahnen tragend oder in den Klamauk abgleitend daherkommen. In denen sie einfach Bürger sind mit den Absurditäten, wie sie ach Schatz trifft. So zum Beispiel eine Leiche, die fein säuberlich wie ein geschächtetes Tier aufbereitet wurde, die Gedanken des Pastors zu Schatz, als er seinen besten Freund beisetzt. Es ist amüsant und könnte doch einfach alles so einfach sein – wenn wir uns alle mal mit etwas Humor nehmen.
Einen fachlichen Fehler gab es im Buch – ich vermute hier ein Übersetzungsproblem. Wie gesagt, ein durchaus vergnügliches Buch, das man empfehlen kann.
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