Ich muss zugeben, immer wenn ich oder andere angegriffen werden, weil sie Gerim sind, dass ich mich manchmal so geärgert habe, dass ich mich fragte, warum ich überhaupt jüdisch geworden bin und das es manchmal besser gewesen wäre, es nicht zu tun. Mich ödet diese Arroganz so was von an, dass mir diese Gedanken kamen, obwohl ich weiß, dass sie nicht richtig sind, denn diese Menschen suchen sich ein Ventil für ihren eigenen persönlichen Probleme und benutzen dafür die vermeindlich Schwächeren. Es gibt sie und es wäre vermessen, wenn man denken würde, es würde sie unter Juden nicht geben. Ich bin mir aber sicher, dass dort ein gewisses Minderwertigkeitsgefühl vorhanden ist, denn Juden, die in ihrer Religion gefestigt sind, maßen sich das nicht an. Deswegen habe ich diese böse Erfahrung bisher nie unter religiösen Juden erlebt, es sei denn es handelt sich um Pseudoreligiöse, die gar nicht merken, wie wenig sie ihre Religion leben, aber denken, sie tun es. Vor meinem Giur sind mir solche Menschen selten begegnet und daher könnte ich heute nicht mehr klar sagen, ich würde es immer wieder tun. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Und das macht mich schon ein wenig traurig.